Die-in in Jena
Gestern fand in Jena eine Aktion der Gruppe Extinction Rebellion (XR) statt: ein Die-in. Stellvertretend für viele Tierarten, die in den letzten Jahrzehnten ausgestorben sind und weiter aussterben werden und auch für die Menschen, die jetzt schon durch Hitzewellen, Dürren usw., die durch den Klima-Umbruch ausgelöst sind, sterben, legten sich ein reichliches Dutzend Menschen auf den Boden, wie gestorben.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Plattform für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (IPBES) mit einer Studie über den Verlust der Biodiversität und von Ökosystemleistungen für Aufsehen gesorgt:
- Mindestens eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht.
- Die Zahl der Tierarten auf der "Roten Liste" stieg z.B. von 15 503 im Jahr 2005 auf 27 159 im Jahr 2019.
- Das durchschnittliche Vorkommen einheimischer Arten ist in vielen Landlebensräumen um mindestens 20% zurück gegangen. Ein Drittel aller Meeressäugetiere sind gefährdet.
- Die Rate des Aussterbens nimmt zu.
- Ganze Ökosysteme sind in ihrer Existenz bedroht. Einer der Autoren schreibt: "Das wesentliche, miteinander verbundene Netz des Lebens auf der Erde wird immer kleiner und zerfetzt immer mehr."
- Die Produktivität von 23% der Landoberfläche ist durch die Bodendegradation gemindert.
- Durch Düngemittel wurden mehr als 400 "tote Zonen" in den Ozeanen erzeugt, deren Gesamtfläche größer is als die des Vereinigten Königreichs.
Beispiele für Einbußen an natürlichen Grundlagen (Bericht, S. 13)
Die direkten Ursachen werden u.a. in Änderungen der Landnutzung, in direkter Ausbeutung der Natur, im Klimawandel, in Verschmutzungen und in der Verbreitung invasiver Arten gesehen. Abhilfe kann geschaffen werden, in dem wir als Menschen neue, nicht konsumistische Vorstellungen eines guten Lebens entwickeln, den Konsumverbrauch und die Abfallerzeugung senken, Ungleichheiten ausgeichen, externe Folgen unseres Handelns internalisieren und Technologien geeignet anpassen und entwickeln. Wissensbildung und Verbeitung der Bildung gehören auch dazu.
Also wiederum: Das Ganze steht in Frage, die ökologischen Netzwerke als Ganze stehen in Gefahr und unsere ganze Lebens- und Produktionsweise ist in Frage zu stellen.