Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2017

Dienstag, 1. August 2017

In einigen Wochen ist es wieder soweit: Die Bundestagswahl steht an. Nun ist in der Sommerpause der Wahlkampf noch nicht so richtig in Fahrt gekommen. Mir graut schon wieder davor, ganze Kolonnen nichtssagender Plakate entlang der Straßen und Wege ertragen zu müssen. Irgendwie komme ich mir dabei immer vor, als würden mich die werbenden Parteien mindestens für politisch naiv halten, wenn nicht gar für dumm.

Energiepolitische Argumente - Hauptsache billig!!
[copyright: sfv / mester]

Da ich mich jedoch keineswegs für dumm oder naiv halte, schaue ich mir die Aussagen der Parteien, vor allem zu den mich bewegenden Zukunftsfragen Klima und Energie genau an. Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) hat freundlicherweise diesbezügliche Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2017 zusammengestellt und den Parteien zwecks Beantwortung übermittelt. Die Fragen und die Antworten sind auf der Website des SFV veröffentlicht und ich kann allen interessierten Menschen nur empfehlen, sich die Antworten anzuschauen.

Die Fragen und die zugehörigen Antworten sind jeweils einzeln so angeordnet, dass ein direkter Vergleich möglich ist. Am Ende der Seite sind die vollständigen Antworten auch als PDF-Dokument verfügbar. Viel Spaß.

USA kündigt Pariser Klimaschutzabkommen

Donnerstag, 1. Juni 2017

Nun ist es also raus: Mr. President Herr Donald Trump verkündet den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Er begründet das zuerst damit, dass es für die USA zu teuer sei. Tatsächlich wurde in Paris vereinbart, dass die Verursacherländer den Ländern, in denen die Folgen des Klimawandels am stärksten zu spüren sind, finanziell unterstützen bei der Klimaanpassung und bei der Errichtung nachhaltiger Wirtschaftskreisläufe. Herr Trump steckt das Geld offensichtlich lieber in die Rüstung.


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Zweifelhafte Urlaubsempfehlung

Mittwoch, 22. Juni 2016

Reklame für Flugurlaub

Gestern fiel mir in Jena an einer Haltestelle des Jenaer Nahverkehrs eine Werbung auf, die mich unwillkürlich an unsere letzte Runde im Klimanetz erinnerte: Die Reklame bezieht sich darauf, dass es doch denkbar einfach sei, den Urlaub in Spanien, genauer in Katalonien (vermutlich wegen des Reims) zu verbringen als zu Hause. Verwiesen wird dabei auf eine Website der „Mitteldeutsche Airport Holding“. Auf der Website fand ich u. a. den Text „Lassen Sie sich inspirieren und planen Sie Ihren nächsten Kurzurlaub.“ Hier wird also davon ausgegangen, dass Fliegen, auch für Kurzurlaube – also durchaus mehrmals im Jahr – etwas völlig normales, ja erstrebenswertes sei.

Was hat diese Reklame aber mit der letzten Klimanetz-Diskussion zu tun? – Nun, wir haben an jenem Abend darüber diskutiert, was man denn wirksam gegen den Klimawandel tun könne. Viele Möglichkeiten für ein das Klima wenig belastendes Verhalten wurden genannt. Allen Argumenten eigen war jedoch das Problem der fehlenden Wirkmächtigkeit. Was nützt es, wenn einige Menschen sich bemühen, ihre individuelle Lebensweise so zu ändern, dass es dem Klimawandel entgegen wirkt? Zum einen soll das nicht in Verzicht und Askese ausarten, zum anderen fehlt die Wirksamkeit, weil die große Mehrheit ihren Lebensstil nicht ändern wird und die gegenwärtige kapitalistische Wirtschaftsweise alles dafür unternimmt, dass sich das Konsumverhalten nicht nur nicht ändert, sondern immer noch mehr konsumiert wird. Die Rede war davon, dass es mehr Unternehmen geben müsse, die nicht nur nach maximalem Profit streben, sondern sich langfristig orientieren und nachhaltig wirtschaften. Auch müsse sich der „Markt beruhigen“. Das sei doch eine wirksame Orientierung.

Meines Erachtens ist diese Forderung weltfremd. Nicht der nach Profit strebende Unternehmer ist der Übeltäter, sondern das kapitalistische Wirtschaftssystem mit seinen je eigenen Strukturen als solches. Bringt ein Unternehmen am Ende keine hinreichende Rendite, wird es vom Markt verschwinden. Entweder wegen Insolvenz oder, falls noch etwas zu holen ist, wird es einfach von einem anderen Unternehmen geschluckt. Das nennt sich Konkurrenz, oder, euphemistisch „Wettbewerb“. Und, was den „beruhigten Markt“ angeht – auch das ist eine Illusion. Im Kapitalismus erzeugt jedes Unternehmen seine Produkte bzw. Dienstleistungen erst einmal ins Blaue hinein in der Erwartung, diese auf einem „Markt“ auch tatsächlich verkaufen zu können. Und zwar zwingend mit stetig wachsendem Erfolg. Und wenn der „Markt“ nicht willens ist, die Produkte und Dienstleitungen zu kaufen, dann muss er eben solange bearbeitet werden, bis er es denn in hinreichendem Maß tut. Dabei spielen Umweltfragen – Fliegen ist mit riesigem Abstand die klimaschädlichste Art der Mobilität – überhaupt keine Rolle. Genauso wenig wie die Einhaltung von sozialen Standards, beispielsweise bei der Produktion von Bekleidung in Fernost. Und hier schließt sich der Kreis zu der abgebildeten Werbung.

Fazit: Wollen wir wirklich dem Klimawandel begegnen, brauchen wir eine andere Lebensweise, eine andere Art der Produktion und Konsumtion der Dinge, die wir zu einem guten Leben benötigen. Die kapitalistische Produktions- und Konsumtionsweise ist die Ursache des Problems; ihre bloße Modifikation löst das Problem nicht.

Warum eigentlich 2 Grad?

Donnerstag, 28. April 2016
Beim Treffen des Klimanetzes Jena am 26. April 2016 wurde die Frage diskutiert, wie sich die immer wieder zitierte "2-Grad-Grenze" begründet, um die sich die mittlere globale Temperatur der Erde gegenüber dem vorindustriellen Wert maximal erhöhen sollte, damit die Klimaveränderungen mit einer erträglichen Wahrscheinlichkeit behherschbar bleiben. Dazu ist hier ein PDF-Dokument verfügbar.

2015 war mit Abstand das wärmste Jahr

Montag, 25. Januar 2016

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat heute bestätigt: 2015 war mit Abstand das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Die Vermutung wurde verschiedentlich bereits Ende des vergangenen Jahres geäußert, dass 2015 wohl das wärmste Jahr bezogen auf die mittlere globale Jahrestemperatur werden würde. Schließlich hatten damals schon etliche Monate dieses Jahres ihren jeweiligen Rekord gebrochen.

Bemerkenswert ist, dass 2015 nicht nur im Verhältnis zu anderen Jahren einen Rekord darstellt, sondern auch absolut:

  • Es ist das erste Mal seit Beginn der Aufzeichnungen, dass eine monatliche globale Mitteltemperatur mehr als 1 Grad über dem vorindustriellen Mittelwert lag.
  • Mit 0,14 Grad lag der Anstieg von einem Jahr zum anderen noch nie so hoch wie zwischen 2014 und 2015.
  • Mit Ausnahme des Januars (der achtwärmster jemals gemessener Monat) und des Aprils (drittwärmster jemals gemessener Monat) waren alle Monate die wärmsten jemals gemessenen. Damit wurde mit acht Monaten auch die längste bisher gemessene wärmste Periode registriert.

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„Paris Agreement“ – erfolgreicher Abschluss der Klimakonferenz in Paris

Sonntag, 13. Dezember 2015
Am 12. Dezember 2015 wurde in Paris mit der Zustimmung zum „Paris Agreement“ die Weltklimakonferenz 2015 beendet. Viele Kommentatoren begrüßten das als ein „historisches“ Ereignis. Tatsächlich ist der Abschluss dieses Vertrages eine diplomatische Meisterleistung, an der vor allem der französische Außenminister einen bedeutenden Anteil hat. Alle 195 an der Konferenz teilnehmenden Staaten bekennen sich darin verbal zur Notwendigkeit des Klimaschutzes und dazu, national geeignete Maßnahmen zur Umsetzung der beschlossenen Ziele zu ergreifen. Ein erster Überblick zeigt jedoch, dass die Ergebnisse im Detail jedoch differenziert und durchaus auch kritisch zu bewerten sind:

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„Laudato Si“ – die Enzyklika des Papstes: Diese Welt gehört uns allen

Donnerstag, 23. Juli 2015

Ende Juni veröffentlichte der Vatikan die Enzyklika des Papstes „Laudato Si“.

Die Enzyklika umfasst insgesamt 246 Einzelpunkte (Absätze), und ist damit viel zu umfangreich, um an dieser Stelle ausführlich dargestellt werden zu können. Im Kern geht es in einem ersten Abschnitt um die konkrete Darstellung der ökologischen Krise auf der Basis des aktuellen Standes der Wissenschaft. Darauf folgend wird versucht, die Ebene der Symptome zu verlassen und die tieferen Ursachen dieser Krise darzustellen. Auf dieser Basis wird aus christlicher Sicht eine Ökologie vorgeschlagen, „die in ihren verschiedenen Dimensionen den besonderen Ort des Menschen in dieser Welt und seine Beziehungen zu der ihn umgebenden Wirklichkeit einbezieht.“ (Abs. 15)

Die Enzyklika stellt die Position der katholischen Kirche zur Problematik des Klimawandels dar. Dabei wird der Problemkreis jedoch deutlich weiter gefasst: Als ein gesellschaftliches Problem, welches grundsätzlich den Umgang der Menschheit mit der Natur aber auch die Problematik der Armut und der ungleichen Verteilung von Gütern beinhaltet.

„Der Klimawandel ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen; sie stellt eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit dar.“ (Abs. 25)

Mehr dazu im Blog der Zukunftswerkstatt Jena.

Jenaer Umwelttag 2015

Sonntag, 7. Juni 2015

Gemeinsam mit den Jenaer Radtag fand am 6. Juni 2015 der Jenaer Umwelttag statt. Neben einer Vielzahl anderer Veranstaltungen an diesem Wochenende engagierten sich an diesem Tag bei drückender Hitze auf einem Teil des Eichplatzes einige Jenaer Bürger für den Umwelschutz bzw. die Umweltbildung. Das Interesse der Jenaer Bevölkerung war eher gering. Trotzdem kam es, vor allem unter den Mitgestaltern des Umwelttages zu interessanten Diskussionen.

Am Stand des Klimanetzes Jena und Umgebung stellte die Zukuntfswerkstatt Jena ein aktuelles Poster zu den globalen Grenzen vor, welches nachstehend vom Blog der Zukunftswerkstatt Jena heruntergeladen werden kann. Die im vergagenen Jahr erstellten Poster zum 5. Schstandsbericht des IPCC, zu Fragen der Ernährung und zur 2000-W-Gesellschaft stehen an dieser Stelle ebenfalls zum Download zur Verfügung.

Jena nimmt seine Zukunft in den Blick

Sonntag, 3. Mai 2015

In den letzten April-Tagen fanden in Jena zwei Veranstaltungen mit explizit gewünschter Bürgerbeteiligung statt, die den Blick auf zukünftige Entwicklungen richten:

  • der erste Workshop zur Erarbeitung der „Leitlinien Mobilität in Jena 2030“ und
  • der zweite Workshop zum Klimaschutzkonzept der Stadt Jena.

Zum ersten Mobilitäts-Workshop gab es eine rege Beteiligung. An mehreren Tischen wurden die vorab erarbeiteten Thesen als Ergebnis der Auftaktveranstaltung [Download] rege diskutiert. Die weitere Diskussion ist über einen Blog möglich, wo zu den Thesen bereits mehrere Diskussionsbeiträge veröffentlicht sind. Die Vielfalt der Meinungen spiegelt sich auf dieser Seite wider.

Am zweiten Workshop zum Klimaschutzkonzept Jenas beteiligten sich zwar nicht ganz so viele Bürger, wie bei der Erarbeitung der Leitlinien Mobilität – die Diskussion jedoch war nicht minder interessant. So gab es beispielsweise die Forderung, bei der Entwicklung der Leitlinien zur Mobilität unbedingt die Sicht des Klimaschutzes zu beachten. In einer Diskussionsrunde ging es dabei explizit um die Idee der 2000-W-Gesellschaft und die Möglichkeiten, dies auch in das Jenaer Klimaschutzkonzept einzubringen. Die Ergebnisse werden demnächst an dieser Stelle veröffentlicht.

Jena auf dem Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft?

Mittwoch, 12. November 2014
Heute fand eine Beratung des Beirats für die Lokale Agenda 21 statt. Dort wurden in einem Vortrag sowohl Informationen zur 2000-Watt-Gesellschaft gegeben, als auch Möglichkeiten vorgestellt, wie sich die Stadt an dieser Stelle langfristig einbringen kann. Seitens des Klimanetzes werden wir an diesem Thema dranbleiben.

Umwelttag 2014

Sonntag, 4. Mai 2014

Am 4. Mai 2014 fand in Jena der 19. Umwelttag gemeinsam mit dem 1. Rad-Tag statt. Das Wetter war allen Besuchern und Beteiligten gnädig und trug erheblich zum guten Gelingen der Veranstaltung bei. Das Klimanetz war mit einem Stand vertreten, an dem die Ergebnisse des aktuellen (5.) Sachstandberichts des IPCC vorgestellt wurden.



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Ticketloser Nahverkehr

Sonntag, 9. Februar 2014

Das Thema eines Öffentlichen Personen-Nahverkehrs hat uns schon in der Vergangenheit beschäftigt. Bisher sind wir dafür eher schief angeschaut worden, wenn in Diskussionen - beispielsweise bei den jährlichen Umwelttagen - dieses Thema von uns angesprochen wurde.

Nun scheint aber auch von einer anderen Seite etwas Bewegung in die Diskussion zu kommen: Am Donnerstag, 27. Februar 2014 findet im Plenarsaal des Jenaer Rathauses durch die Stadtratsfraktion der Grünen eine Anhörung "Kostenloser öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) für Jena" statt. Ich hoffe, dass diese Anhörung viele interessierte Zuhörer findet.

Es wird eng beim Klimaschutz.

Sonntag, 10. November 2013

Am 7. November 2013 hielt der Leiter der Arbeitsgruppe 1 (physikalische Grundlagen) des Weltklimarates, Prof. T. Stocker aus Bern einen Vortrag im Rahmen der „Noblen Gespräche“ im Beutenberg Campus zum 5. Bericht des UN-Weltklimarates.

Um die Ergebnisse der Arbeit von 259 Wissenschaftlern aus 39 Ländern so verständlich wie möglich darzustellen, wurden diese in der Form von Hauptaussagen auf zwei Seiten, quasi als „Destillat“ zusammengefasst.


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Alles prima mit dem Klima?

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Seit fünf Jahren setzen sich Bürgerinnen und Bürger aus der Region Jena aktiv für Projekte ein und mischen in der Stadtplanung mit, um den Klimaschutz in und um Jena zu befördern.

Unter dem Motto "Global denken- lokal handeln" versuchen wir in unserem Lebensumfeld die vorhandenen Möglichkeiten der Mitwirkung auszunutzen und neue zu entwickeln. Dabei sind wir auf die Ideen und das Engagement der Beteiligten angewiesen. Bisher engagierten wir uns bei der Umsetzung des Leitbildes Energie und Klimaschutz und des Energiekonzepts der Stadt Jena, begleiteten die Stadtplanungen zur Klimaanpassungsstrategie, setzten uns für die Ausweitung des Nahverkehrs und den Kauf von Ökostrom für die kommunalen Einrichtungen ein, waren maßgeblich an der Gründung der Energiegenossenschaft „BürgerEnergie Jena eG“ beteiligt, erarbeiteten Vorträge und Veröffentlichungen und stellten uns bei den Jenaer Umwelttagen vor.

Nach 5 Jahren ist es Zeit für eine Bilanz und einen Neuanfang. Dabei wollen wir weder das, was wir als Erfolg verbuchen, einfach fortführen, noch wegen Enttäuschungen aufgeben, denn die Klimaveränderungen warten nicht. Also suchen wir nach neuen, frischen Ideen für weitere Projekte und Aktionen. Neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter können sich an dieser Stelle voll einbringen.

Damit wir bei einem Startschuss für diese neue Phase auch gleich alle Ideen erfassen und auf den Weg bringen, führen wir eine Veranstaltung durch, die sich am methodischen Konzept der Zukunftswerkstatt orientiert: Wir gehen von der Kritik der Zustände aus, stellen uns vor, wie das geglückte Ergebnis unserer Anstrengungen aussehen könnte und begeben uns dann auf den Weg der Realisierung der daraus entstandenen Ziele. Bei solchen Veranstaltungen werden häufig aus unklaren Vorstellungen konkrete Projekte, die dann die weiteren Aktivitäten beflügeln.

Wir laden Interessierte an unserer Arbeit herzlich zu dieser Zukunftswerkstatt ein.

Sie findet am 16.11.2013 von 10 – 16 Uhr statt. (Der genaue Ort wird von der Anzahl der Teilnehmenden abhängen und den angemeldeten Personen noch mitgeteilt; ggf. ist eine Mitbeteiligung an der Finanzierung der Miete erwünscht). Wir bitten um Anmeldung an contact@zw-jena.de.

Jenaer Klima-Anpassungs-Strategie

Samstag, 9. Februar 2013

Wer den Begriff „Jenkas“ zum ersten Mal hört, wird vielleicht an eine regionale Käsespezialität denken. Jedoch: Weit gefehlt, denn JenKAS steht als Abkürzung für „Jenaer KlimaAnpassungsStrategie“. Es handelt sich dabei um ein Forschungsprojekt in welchem für die Stadt Jena im Rahmen eines bundeweiten Modellprojektes Strategien entwickelt wurden, wie sich die Stadt mittel- und langfristig auf die bevorstehenden Klimaveränderungen einstellen kann. Die Ergebnisse des Projektes sind auf der website jenkas.de dokumentiert. Im Klimanetz Jena wurden von Herrn Kober, der seitens der Stadtverwaltung an diesem Projekt beteiligt war, die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.

Hintergrund des Projektes ist die Einsicht, dass auch dann, wenn es gelingen würde, die Emissionen von Treibhausgasen sofort und global massiv zu verringern, sich die Lebensbedingungen in Jena so drastisch ändern würden, dass sich die Stadt perspektivisch darauf einstellen muss. Dies betrifft beispielsweise Fragen der Stadtplanung, wie der Bebauung genauso wie eine nötige Veränderung des Baumartenbestandes oder der Verhaltensweisen der Menschen bei zu erwartenden häufigeren extremen Wetterlagen.

Die Ergebnisse des Projektes sind außerordentlich interessant und es ehrt die Verantwortlichen der Stadt, sich diesen Problemen langfristig zu stellen und die erarbeiteten Resultate in die heutige Arbeit einfließen zu lassen. Letztlich jedoch ist dies zu kurz gegriffen: Nötig ist eine grundlegende Veränderung unseres Lebensstils, der Art und Weise, wie wir was Produzieren und Konsumieren. Sicher kann Jena das nicht für sich allein machen, wenngleich sich in den Projektergebnissen auch einzelne Aspekte finden, die in die Richtung einer Änderung unseres Lebensstils weisen – beispielsweise der Hinweis, das Unterholz in den Jenaer Wäldern zu nutzen, um den Einsatz regionaler Bioenergie zu verbessern.

Ebenso bleibt die Frage, wie ein solcher Lebensstil aussehen könnte, wie sich der Alltag darin gestalten würde. Einige Antworten darauf sind in dem Buch „Kartoffeln und Computer“ von P. M. zu finden, welches im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des MobB e. V. und der Zukunftswerkstatt Jena am Donnerstag, 28. Februar 2013 in den Räumen des MobB e. V. vorgestellt wird und sicher Anlass zu einer angeregten Diskussion sein wird. Alle Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.