Von der Langen Nacht der Wissenschaften am PIK Potsdam

Dienstag, 25. Juni 2019

Am 15.6.2019 konnte ich während der Langen Nacht der Wissenschaften das PIK (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) besuchen.

Auf dem Philosophenstübchen-Blog erscheinen in den nächsten Tagen (bis 30.06.2019) einige "Mitbringsel"... ,

so z.B. zum Zusammenhang der derzeitigen Hitze-Wetterlage mit dem Klimawandel.


Klimawandel-Stripes für Deutschland

Dienstag, 25. Juni 2019

Wahrscheinlich ist das Zeichen der ScientistsForFuture noch nicht so sehr bekannt:

Es zeigt von links nach rechts eine Darstellung der steigenden  Temperaturen: 

Diese Darstellung zeigt die globalen Temperaturveränderungen an. Es gibt im Internet ein Tool, mit dem man das für verschiedene Regionen,  Länder und Städte  spezifizieren kann. Für Deutschland ergibt sich folgende Darstellung:

... und wieder eine Hitzewelle...

Montag, 24. Juni 2019
Ein paar heiße Tage sind noch kein Klimawandel... dachte sogar ich grad noch. Aber eben flattert eine Meldung aus dem PIK, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung rein:
  • Demnach treten monatliche Hitzerekorde weltweit jetzt fünfmal häufiger auf, als bei einem stabilen Klima.
  • Die heißesten Sommer in Europa seit 1500 waren: 2018, 2010, 2003, 2016, 2002.

Auch hier wird wieder eine Veränderung der Bewegungen des Jet-Streams als Ursache vermutet. Die folgende Abbildung zeigt die durch die wellenartigen Strukturen des Jet-Streams verursachten Richtungsänderungen: Rot zeigt eine Verschiebung nach Norden (wodurch warme Luft nach Norden gelangt), blau eine Verschiebung nach Süden (mit kalter Luft in Richtung Süden Süden).

Hier gibts dazu auch ein Video.

Über diese veränderte atmosphärische Zirkulation sagt der Klimaforscher Dim Coumou:
"Die Datenanalyse zeigt, dass sich die normalerweise nach Osten bewegende sommerlichen Windströmungen einschließlich des Jetstreams in den mittleren Breitengraden der nördlichen Halbkugel verlangsamt hat. Dies begünstigt das Entstehen von heißen und trockenen Bedingungen auf dem Kontinent – aus ein paar warmen sonnigen Tagen können so gefährliche Hitzewellen werden."

Links zu Klimathemen im "Philosophenstübchen"

Samstag, 8. Juni 2019

Unterschreiben gegen die Kerosinsteuerbefreiung in Europa

Mittwoch, 5. Juni 2019

Die Abschaffung der Kerosinsteuer ist ein Mittel, den klimaschädlichen Flugverkehr möglicherweise einzudämmen. Wir können hierfür eine Forderung gegen die Steuerbefreiung von Kerosin unterschreiben.

Hier können wir fordern, die Steuerbefreiung von Kerosin für Europa zu beenden. Wie auch dem deutschen Text dazu zu entnehmen ist, sollen nicht die Verbraucher die Kosten tragen, sondern die Fluggesellschaften.

Außerdem sollen die Einnahmen in die Verbesserung der  Fernverkehrsstrecken in Europa (hoffentlich nicht für Autos) gesteckt werden, um trotzdem von einem Ort zum anderen zu  kommen. 

(Für eine Re-Organisation der Wirtschaft, die uns die Zeit schenkt, langsamer voranzukommen, müssen wir noch mehr anstreben, das ist hier noch nicht dabei...)

 Eine Million Unterschriften werden gebraucht! 



Dein Tag im Paradies

Sonntag, 26. Mai 2019

Gestern fand in Jena im "Paradies" wieder der Aktionstag "Dein Tag im Paradies" statt. In diesem sind der frühere Vereinstag, Fahrradtag und Umwelttag zusammengenommen und die Stimmung ist eher volksfestartig, sodass so ein schweres Thema wie Klima-Umbruch eher kaum interessant ist für die BesucherInnen. Wie jedes Jahr gab es auch wieder einen Stand vom "Klimanetz Jena und Umgebung", und unsere Poster fanden durchaus mehr Beachtung als in den letzten Jahren.

Die Poster können auch abgerufen werden auf der Webseite der Zukunftswerkstatt Jena und gerne weiter verwendet werden. Auch die Gruppe Scientists und Parents 4 Future war erstmals vertreten und verteilte ein Klima-Quiz.

Eine Kontaktaufnahme zu dieser Gruppe ist möglich unter der Mailadresse:

jena@parentsforfuture.de

Europawahlen sind Klimawahlen!

Sonntag, 26. Mai 2019

Auch in Jena fand gestern wieder die FridaysForFuture-Demo statt.

 Es wurde auf die Bedeutung des Wahlen am Tag darauf verwiesen und verschiedene Initiativen vorgestellt, so z.B. die Foodsharer

Auf der Demo wurde von einer Schülerin (Jolanthe  Vogel) ein Gedicht vorgetragen:

Warum verlieren wir so schnell den Sinn fürs Wesentliche?
Weil es leichter ist in einem Strom von Menschen durch die Stadt zu gehen
In ihren monochromen Gedanken zu schwimmen zu denken man ist individuell


Weil es leichter ist zu funktionieren
zu scrollen zu liken zu lästern über Menschen


Zu sagen man stellt sich gegen den Stereotypen der Gesellschaft doch verachtet jeden
Der nicht so anders ist wie man selbst


Weil es leichter ist sich in seinen eigenen Problemen zu vergraben bis man denkt sie sind real

Weil man angst hat
Dass wenn man eines Tages die Augen aufmacht man nicht mehr einschlafen kann


Man
Verzweifelt
Weil da nur
U n r e c h t
Ist
und keine
E m p ö r u n g.

Hier das Video dazu:  

Klimanotstand überall!

Montag, 6. Mai 2019

Unverbindliche Absichtserklärungen gibt es genug. Wirklich bindend könnte die Ausrufung eines "Klimanotstands" sein. Dies kann auf kommunaler Ebene geschehen.

Also, wenigstens dies sollten wir fordern: Die Anerkennung des Klimanotstandes!

Und wir können es fordern - hier und jetzt:

Hier noch eine Argumentation dazu, dass die Forderung einer CO2-Steuer nicht ausreicht und sogar fehlleitet...

  • Inzwischen gab es in der Gruppe der  Scientists&Parents sowie im Klimanetz eine Debatte dazu, bei der viele sich für diese Steuer aussprachen. Hier eine Position von Annette dazu mit der Meinung: "Ja, aaaber..."

 

 

Friday4Future in Jena

Samstag, 27. April 2019

Nein, es hat nicht geregnet bei der 20. Demo "Friday4Future" in Jena. Es sollen 400 Menschen gewesen sein, diesmal nicht nur junge, sondern auch der Seniorenbeirat hatte aufgerufen, die Enkel zu unterstützen und die Scientists- und Parents4Future waren auch wieder dabei.


Weiterlesen...

Warum ist CO2 so gefährlich im Klima-Treibhaus?

Mittwoch, 24. April 2019

Zu diesem Thema habe ich einen Blogbeitrag erstellt.

Hier gehts damit weiter...


Petition an den Deutschen Bundestag zum Klimaschutz

Montag, 22. April 2019

Es läuft gerade eine Petition zur "Verabschiedung eines verbindlichen, sektorübergreifenden  Klimaschutzgesetzes" - viele Unterschriften werden noch gebraucht.

Bitte unterscheibt und leitet diese Bitte auch an andere weiter... 


Termine zu Klimaaktivitäten in Jena

Mittwoch, 17. April 2019

In den nächsten Wochen und Monaten finden in Jena viele Veranstaltungen statt, die einen Bezug zum Klima haben.

Hier sind sie:

  • Zu den regelmäßigen Treffen des "Klimanetzes Jena und Umgebung" bitte anfragen unter: klimanetz[at]jenamail.de.
  • zu den regelmäßigen Treffen von Scientists@ParentsForFuture Jena bitte mailen an: jena[at]parentsforfuture.de.
  • zu den regelmäßigen Treffen von XR Jena bitte mailen an: jena[at]extinctionrebellion.de.
  • zu den regelmäßigen Treffen der "Zukunftswerkstatt Jena" bitte mailen an: info[at]zw-jena.de.
  • in allen Mailadressen bitte das [at] durch @ ersetzen!

sonst:

  • Infozeit der Ortsgruppe Jena von "Extinction Rebellion": jeden Dienstag 16-18 Uhr, bei  TausendTaten, Neugasse 19. 
Weitere Termine:
  •  Bis auf Weiteres sind alle Termine wegen der Corona-Epidemie abgesagt. Neue Termine werden, sobald diese feststehen, an dieser Stelle veröffentlicht.
Weitere Termine bitte mitteilen an contactATzw-jena.de (AT ersetzen durch @, dies ist kein automatischer Link!). 

Weitere Termine gibts auch in diesem Onlinekalender: http://wastun.co.vu.

Ich hoffe, wir treffen uns dort...

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 Hier noch Erinnerungen an das, was inzwischen gewesen ist:

  • 25.4.2019, ab 19 Uhr im TIP, Hans-Knöll-Straße 6 (Beutenberg), SR 3: Treffen der Scientists & Parents-Gruppe Jena
  • 26.04.2019: 20. Friday4Future-Demo in Jena

  • 27.04.2019,  14 Uhr - ca. 17 Uhr, Hörsaal 6, Carl-Zeissstraße 3: Verkehrswendeworkshop
  • 07.05.2019, 19:30 Uhr, Burschenzimmer der  Gaststätte Noll: Treffen des Klimanetzes Jena zur weiteren Diskussion der Forderungspunkte an die Kommunal- und Europapolitik (zur Unterstützung von Friday4Future)
  • 08.05.2019: 19 Uhr, Stadtteilladen Süd, Jena, Magdelstieg 23: Greta Thunberg und die "neue" Klimabewegung.
  • 16.05.2019, 19 Uhr TIP, SR 3: Treffen der Scientists&Parents 
  • 20.05.2019, 19 Uhr Rosensäle Jena: #2° sind nicht genug! Podiumsdiskussion mit Dr. C.-F. Schleußner (Potsdam Institute for Climate Impact Research) und Dr. H.-J. Döring (Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum, Fachbereich Entwicklung und Umwelt), Lorenz Opitz (Theologiestudent, Umweltengagement)
  • 21.05.2019:Klimapavillon: Was geht bei Euch? - Klimaschutz in Jena. Podiumsdiskussion der "Fridays for Future"-Ortsgruppe Jena mit Parteienvertreter*innen anlässlich der Kommunal- und Europawahlen über Ansichten und Zielsetzungen der Parteien zum Klimawandel auf kommunaler Ebene.
  • 24.05.2019: Globaler Klimastreik zur Europawahl, Jena: 10:30 Uhr an der Ernst-Abbe-Hochschule, 12:00 Uhr: Holzmarkt: Demonstration
  • 25.05.2019: "Dein Tag im Paradies" mit "Klimanetz Jena" und Scientists und Parents 4 Future Jena
  • 04.06.2019. 19: 00 Uhr: Film "Die Rote Linie" (Widerstand im Hambacher Forst) im Kino am Markt, Jena.
  • 04.06.2019: 17:30 - 19:00 Uhr: Klimapavillon: "Herausforderung Kohleausstieg.  Hintergründe und Folgen." mit R. Guthke (Klimanetz)
  • "Aufstand oder Aussterben?" Die Gruppe extinction rebellion stellt sich vor.
    • 04.06. 19:30 Uhr, Erfurt, Jugendhaus filler, Schillerstraße 44.
    • 05.06. 20:00 Uhr: Weimar, Mon Ami, Goetheplatz 11
    • 06.06. 19:00 Uhr: Jena,Hoersaal 5, Carl-Zeiss-Platz 3
  • 12.06.2019: Treffen "Scientists&Parents Jena", TIP (Beutenberg), SR 3 (am Eingang klingeln). 
  • 22.06.2019, ganztägig ab 10 Uhr: Thüringer Bürger-Energietag
  • 02.07.2019, 19 Uhr, Noll: Treffen des Klimanetzes Jena und Umgebung 
  • 03.07.2019,
  • 08.07.2019, nach Gespräch mit Jenas OB: Treffen der Scientists&Parents-Gruppe im TIP (Info über jena@parentsforfuture.de) 
  • 08.07.2019, 20 Uhr: Filmabend: "Immer noch eine unbequeme Wahrheit - unsere Zeit läuft" 
  • 10.07.2019, 18 Uhr: "Klimawandel und Gutes Leben - oder was jeder zur Überwindung der Klimakrise beitragen kann" (Vortragender: Dr. Dieter Achilles, Klimanetz Jena)
  • 16.07.2019, 19 Uhr, SR 317, CZS 3: Vortrag: Probleme des gegenwärtigen Verhältnisses zwischen Mensch und Tier als materialistischer Sicht (Thomas Krüger), veranstaltet von den  FALKEN, Jena
  • 17.07.2019, 19 Uhr, SR 317, CZS 3: emanzipatorische Perspektive auf eine Kritik, die sich auf individuelles Konsumverhalten beschränkt (Naima T., Karl M.-B.) , veranstaltet von den  FALKEN, Jena
  • 18.07.2019, 19 Uhr, Noll: Treffen des Klimanetzes Jena und Umgebung (Auswertung Stadtratssitzung 3.7. und OB-Gespräch 8.3.)
  • 22.07.2019, 18 Uhr, TIP Beutenberg: Treffen der Scientists@ParentsForFuture Jena.
  • 19.08.2019, 18 Uhr: "Ist das  Klima noch zu retten?" Vortrag mit Diskussion (mit Dr. Reiner Nebelung und Dr. Annette Schlemm von der Zukunftswerkstatt Jena und dem Klimanetz). Hier gibts die Folien vom Vortrag. 
  • 20.08.2019: Aktion von "Extinction Rebellion" in Jena
  • 01.09.2019: ab ca. 11 Uhr: Erstes Klima-Picknick auf dem Markt in Jena: Gesprächsrunden zu Klimathemen, organisiert von den Scientists&ParentsForFuture Jena.  


  • 03.09.2019, 19 Uhr ParentsForFuture-Treffen in TIP, Beutenberg
  • 04.09.2019: Stadtratssitzung, Treffen 18 Uhr vor dem Ratssaal auf der Westseite (Eichplatz)
  • Am 06.09.2019 ab 11 Uhr gibt es einen längeren Klimastreik der SchülerInnen von FridaysForFuture mit Workshops usw.. am  Holzmarkt. 12 Uhr Demo, ab 14:30 Workshops usw. (u.a. mit AG Bildung von XR)
  • 11.09.2019, 18 Uhr: Die Bewegung "Extinction Rebellion" (XR) stellt sich vor: "Auf dem Weg  zum Aussterben"

  • 12.09.2019: 18 Uhr Beratungsraum 1_03, Am Anger 26: Gründung eines "Runden Tischs für Klimaschutz": Eingeladen sind Klima- und Umweltschutzverbände,- vereine und -initiativen, die in Jena tätig sind, sowie alle interessierten  Bürgerinnen und Bürger.
  • 13.09.2019: 18:00 Uhr, Hörsaal 7 der FSU (Carl-Zeiss-Straße 3) mit Jörg Bergstedt: "Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung"
  • 24.09.2019: ab 19 Uhr, Haus auf der Mauer (Großer Saal): Podiumsdiskussion mit Kandidatinnen und Kandidaten zur Landtagswahl
  • 25.09.2019: 18 Uhr. 2. Treffen des Runden Tisches "Klima und Umwelt", Rathaus am Anger, Raum 1_03.

  • 27.09.2019: Zentraler Klimastreik in Thüringen. (Hier ausnahmsweise mal ein Facebook-Link dazu - für alle außerhalb von Facebook: 12 Uhr Demo in  Erfurt, Am Hirschgarten.)
  • 02.10.2019: 18 Uhr, Christliches Gymnasium, Altenburger Straße 10, Raum 013 (erster Eingang, dann im EG erste Tür rechts): Treffen des Runden Tisches Klima und Umwelt Jena.

  • 06.10.2019: ab ca. 11 Uhr: Zweites Klima-Picknick auf dem Markt in Jena: Gesprächsrunden zu Klimathemen, organisiert von den Scientists&ParentsForFuture Jena.
  • ab 07.10.2019: Menschen aus Jena beteiligen sich an den XR-Aktionen in Berlin
  • 15.10.2019: Vortrag von Ralf aus der Bildungsgruppe von XR bei den Alternativen Orientierungstagen an der Uni


Friday4Future in Jena

Samstag, 13. April 2019

Friday4Future in Jena

Auch in Jena engagagieren sich viele junge Menschen, so fand auch gestern wieder eine Demonstration statt. Danach organisierten die "Scientists4Future" einen Vortrag vom Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena zum Thema "Der Globale Wandel - viel mehr als nur "global warming"". 

Am abend trafen sich nun auch andere Menschen, die die Bewegung unterstützten wollten, am Beutenberg. Diese Gruppe wird sich weiterhin treffen. Der nächste Termin ist

am 25.4.2019, ab 19 Uhr im TIP, Hans-Knöll-Straße 6 (Beutenberg), SR 3.

Das "Klimanetz Jena und Umgebung" trifft sich auch in Kürze wieder:

 am 16.4.2019, 19 Uhr, Burschenzimmer in der Gaststätte "Zur Noll".


Streiken für den Klimaschutz!

Samstag, 23. März 2019

Junge Leute wissen, dass ihre Zukunft auf dem Spiel steht. Die bedrohlichen Klimaveränderungen zeigen sich heutzutage noch als besonders schöne, warme Sommer. Die dürrebetroffenen BäuerInnen werden leicht vergessen und der  Rest der Welt sowieso...

Aber so idyllisch wird es nicht bleiben, wir übergeben der Jugend eine schwere Bürde. 

Spätestens in der Lebenszeit unserer Kinder und Enkel wird sich fast alles ändern, wenn nicht die Klimaemissionen ganz deutlich gesenkt werden:


"Fridays for Future" ist eine Bewegung, deren Zukunft noch offen ist. Aber sie ist wie ein Lackmus-Text. Die Reaktionen darauf sind oft dermaßen entlarvend, dass manche Politiker dafür sofort geschasst werden müssten, wenn wir noch einigermaßen der Aufklärung und der Demokratie verpflichtet sind. Egal, ob die Bewegung "alles ändert" oder sogar nur "im Sande verläuft" - sie hat die Diskussion dazu angestoßen.

Die eben genannte Alternative wurde als Frage in einer Internet-Live-Abstimmung gestellt: Man konnte die eigene Antwort zwischen diesen Alternativen einordnen. Wenn man nach Durchschnitten schaut, zeigt der Zeiger nach 116 Personen weit in den Bereich "Wird sich im Sand verlaufen". Die konkrete Verteilung zeigte, dass diese Frage total polarisiert: bei beiden Polen waren sehr viele Leute (bei ersterem mehr), nur wenig irgendwo in der Mitte oder dazwischen.

Diese Bewegung "stört" einerseits viele, so dass sie extrem ablehnend reagieren, bei anderen zieht sie die fast schon verlorenen Hoffnungen auf sich. Ich denke, dass es wie meist in solchen Fällen zu einer Ausdifferenzierung kommen wird. Einige radikalisieren sich, weil sie begreifen, dass sie 1. nicht nur fordern, sondern selbst aktiv werden müssen und 2. dass nicht nur die Energieversorgung und das Verzichten auf Flüge wichtig sind, sondern unsere gesamte Lebens- und Wirtschaftsweise geändert werden muss. Andere wiederum werden sich mit weichgespülten Lösungsansätzen wie einer Neuauflage der AGENDA 21 zufrieden geben. Allerdings wird die Problematik immer drängender werden, so dass eine dauerhafte Befriedung nicht zu "befürchten" ist.

Mittlerweile haben auch Eltern gemerkt, dass sie ihre Kinder nicht alleine lassen können: "In Thüringen streiken jetzt auch die Eltern mit!"

Spätestens hier wird es brenzlig: Wie viele Eltern meinen, sich das beruflich leisten zu können? Und wie lange? Ich wünsche allen, die sich beteiligen, Mut und Kraft und vor allem auch genügend Unterstützung aus dem Umfeld. Kindern, wie Erwachsenen... Wer selbst nicht mittun kann, kann sich mindestens für solche Unterstützungsnetze einsetzen!

Eine weitere Möglichkeit der eigenen  Aktivität ist die Beteiligung an dem Netzwerk "extinction rebellion".

Und damit die Demos nicht nur Latschdemos im alten Stil bleiben, können die Erfahrungen anderer radikaler Aktionen aufgegriffen werden.



Willkommen in der Heißzeit

Dienstag, 7. August 2018

In Kürze soll es - wenigstens für einige Zeit - wieder abkühlen. Inzwischen überstürzen sich Hitzerekorde, die bald keine Rekorde mehr sein werden, sondern sommerlicher Alltag. Wie sich die Vegetation in Europa dabei verändert, zeigt ein eindrücklicher Film von der ESA :

Die Häufigkeit solcher Dürren wird stark zunehmen. Auf Grundlage eines Szenarios des Klimawandels (bei dem es „so weiter“ geht mit der CO2-Emission und der Erwärmung) zeigt die Veränderung der Dürrehäufigkeit in der jüngsten Vergangenheit (links) und am Ende des 21. Jahrhunderts, das viele, die dies hier lesen, wohl noch erreichen werden.

(Bildquelle aus der Veröffentlichung Spinoni et al. 2015 - hier übernommen vom Bildungsserver)

In „Wetter.de“ wird die eben genannte Veröffentlichung auf deutsch erläutert.

Wie putzig war es noch als wir nur die Eisbären bedauerten, die dem Klimawandel zum Opfer fallen. In nur einer Woche starben in einer Hitzewelle in Europa im Jahre 2003 ca. 70 000 Menschen mehr als im Durchschnitt in dieser Woche gestorben wären.

„2003 hatten wir in Europa einen Jahrhundertsommer mit 70.000 Hitzetoten. Stellen Sie sich mal vor, Terroristen würden in Europa 70.000 Menschen umbringen – wir wären bereit, den Rechtsstaat aufzugeben, nur um dagegen anzukämpfen! Bei einer extremen Hitzewelle aber zucken die Leute mit den Schultern.“ (Stefan Rahmsdorf vor dem Hitzesommer 2018)

Dieses Jahr kommen noch jene hinzu, die direkt in den Flächenbränden, Stürmen und Überflutungen bei Hitzegewittern umkommen. Die jucken uns aber immer noch so wenig wie die alltäglichen Unfallopfer, die wir hinnehmen für unsere Art zu leben. Mich erinnert das wieder sehr an die „Frösche im Hitzebad“, über die ich vor über einem Jahr schrieb.

„So wie Rauchen die Häufigkeit von Lungenkrebs erhöht, bringt uns die globale Erwärmung mehr Wetterextreme.“ (Stefan Rahmsdorf vor dem Hitzesommer 2018)

Wer noch ein wenig Gefühl dafür hat, woher die Nahrungsmittel kommen, die wir im Supermarkt kaufen, sollte sich auch nicht nur langsam Sorgen um die mit der Dürre verbundenen steigenden Preise machen... Noch ist es nur ein Witz, dass zwei afrikanische Menschen in der Wüste reden: Einer sagt: „In Europa hat die Hitze die Getreidepreise nach oben getrieben!“ - und der andere: „Wie unangenehm...“. In Europa laufen die Leute noch ziemlich unbesorgt rum (zumindest hier) und während die Frau besorgt beginnt: „Kartoffeln, Erbsen, Bohnen und Mais verkommen in diesem völlig überhitzten Klima...“ ist der Mann völlig ungerührt: „Pfff..., Fleisch ist mein Gemüse...“.

Was solls auch. Die Erde hat schon häufig starke Temperaturveränderungen durch“lebt“. Dass die Erde wieder einmal eine Art „Treibhauswelt der Kreidezeit“ erleben könnte, wurde schon 2007 vermutet. Die oben genannte Veröffentlichung bestätigt die Berechtigung dieser Sorge. Stefan Rahmsdorf spricht in einem aktuellen Interview davon, dass das IPCC „immer wieder wesentliche Entwicklungen unterschätzt“ hat, weil es nur sehr vorsichtige und von einer großen Mehrheit von Klimaforschern mitgetragene Prognosen veröffentlicht. Vieles hat sich „schlimmer als der angehommene Worst-Case“ entwickelt. Wieso wollen wir immer noch krampfhaft glauben, dass es schon nicht so schlimm werden würde? Weil nicht sein kann, weil nicht sein darf?

„Aber das Gefühl, dass wir eine sehr schlimme Zukunft vor uns haben, sickert ins Unterbewusste.“ (Stefan Rahmsdorf vor dem Hitzesommer 2018)

So langsam scheint auch die jetzige Hitze für die meisten nicht mehr nur lustigen Badespaß zu versprechen, sondern es wird von einer „Gluthölle“ gesprochen.

Die folgende Grafik (leicht ergänzt nach DWD 2017) zeigt einen Trend der durchschnittlichen Temperaturerhöhung:

Kann man sich an diesen „Wandel“ nicht auch ganz gut anpassen? Leider besteht der „Klimawandel“ eben nicht nur in einer kontinuierlichen Erderwärmung, sondern es ist zu befürchten, dass verschiedene kritische Schwellwerte überschritten werden. Bekannt ist etwa die Gefahr der Freisetzung des starken Klimagases Methan aus tauenden früheren Permafrostböden. Es droht uns also nicht nur ein „Klima-Wandel“, sondern ein „Klima-Umbruch“, dem zumindest die Ökosysteme nicht so schnell und auf eine solche Weise „folgen“ können, dass unsere hungrige Menschheit wie bisher Landwirtschaft betreiben könnte. Regionale Ausgleiche, wie jetzt, dürften dann durch die global wirkenden Umbrüche immer schlechter möglich werden. Die sozialen und politischen Folgen sind kaum absehbar. Leider lässt die Art und Weise, wie wenig sich jetzt Menschen um die ertrinkenden und in Wüsten umkommenden „Anderen“ kümmern, wenig hoffen, sondern das Schlimmste befürchten. Letztlich werden uns weder Frontex noch andere Grenzbefestigungen vor diesem globalen Umbruch unserer Lebensgrundlage schützen können.

Spätestens nach diesem Sommer können wir davon ausgehen, dass niemand mehr behaupten kann, nichts gewusst zu haben. Wir übergeben unserer Zukunft eine immer heißer werdende Erde.

(Mehr dazu hier)

Wir verlassen die „sichere Zone“ sehenden Auges.