Samstag, 9. Februar 2013
Wer den Begriff „Jenkas“ zum ersten Mal hört, wird
vielleicht an eine regionale Käsespezialität denken. Jedoch: Weit gefehlt, denn
JenKAS steht als Abkürzung für „Jenaer KlimaAnpassungsStrategie“. Es handelt
sich dabei um ein Forschungsprojekt in welchem für die Stadt Jena im Rahmen
eines bundeweiten Modellprojektes Strategien entwickelt wurden, wie sich die
Stadt mittel- und langfristig auf die bevorstehenden Klimaveränderungen
einstellen kann. Die Ergebnisse des Projektes sind auf der website jenkas.de
dokumentiert. Im Klimanetz Jena wurden von Herrn Kober, der seitens der
Stadtverwaltung an diesem Projekt beteiligt war, die wichtigsten Ergebnisse
vorgestellt und diskutiert.
Hintergrund des Projektes ist die Einsicht, dass auch dann,
wenn es gelingen würde, die Emissionen von Treibhausgasen sofort und global massiv
zu verringern, sich die Lebensbedingungen in Jena so drastisch ändern würden,
dass sich die Stadt perspektivisch darauf einstellen muss. Dies betrifft beispielsweise
Fragen der Stadtplanung, wie der Bebauung genauso wie eine nötige Veränderung
des Baumartenbestandes oder der Verhaltensweisen der Menschen bei zu
erwartenden häufigeren extremen Wetterlagen.
Die Ergebnisse des Projektes sind außerordentlich
interessant und es ehrt die Verantwortlichen der Stadt, sich diesen Problemen langfristig
zu stellen und die erarbeiteten Resultate in die heutige Arbeit einfließen zu
lassen. Letztlich jedoch ist dies zu kurz gegriffen: Nötig ist eine
grundlegende Veränderung unseres Lebensstils, der Art und Weise, wie wir was
Produzieren und Konsumieren. Sicher kann Jena das nicht für sich allein machen,
wenngleich sich in den Projektergebnissen auch einzelne Aspekte finden, die in
die Richtung einer Änderung unseres Lebensstils weisen – beispielsweise der
Hinweis, das Unterholz in den Jenaer Wäldern zu nutzen, um den Einsatz
regionaler Bioenergie zu verbessern.
Ebenso bleibt die Frage, wie ein solcher Lebensstil aussehen
könnte, wie sich der Alltag darin gestalten würde. Einige Antworten darauf sind
in dem Buch „Kartoffeln und Computer“ von P. M. zu finden, welches im Rahmen
einer Veranstaltungsreihe des MobB e. V. und der Zukunftswerkstatt Jena am Donnerstag,
28. Februar 2013 in den Räumen des MobB e. V. vorgestellt wird und sicher
Anlass zu einer angeregten Diskussion sein wird. Alle Interessenten sind dazu
herzlich eingeladen.