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10021Buch über Climate Engineering
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/117-Buch-ueber-Climate-Engineering.html
<p>Von einer unserer Beteiligten, Annette Schlemm, erschien gerade ein kritisches Buch zum Thema <strong>"Climate Engineering. Wie wir uns technisch zu Tode siegen, statt die Gesellschaft zu revolutionieren."</strong></p>
<p>Das Buch kann <a href="https://www.mandelbaum.at/buecher/annette-schlemm/climate-engineering/">beim Mandelbaum-Verlag</a> für 20 Euro bestellt werden, Rezensionsexemplare gibts da auch. Das Buch wurde bisher in Wien und Nürnberg vorgestellt, Hamburg folgt in Kürze, weitere Buchvorstellungen sind gerne möglich.</p>
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Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)2023-11-09T11:24:00Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1170https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=117Sichere und gerechte Erdsystemgrenzen
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/116-Sichere-und-gerechte-Erdsystemgrenzen.html
<p>Viele Menschen fühlen sich aktuell in ihrer gewohnten Lebensweise bedroht: Heißer Krieg in der Ukraine und sich abzeichnende Instabilität der bisherigen USA-dominierten Weltordnung, Inflation und zunehmender Druck auf den Sozialstaat, Klimakrise und die ambivalente politische Reaktion darauf, Unsicherheit angesichts von Klientelpolitik, teils lähmende Zukunftsangst und daraus folgendes stoisches Beharren auf dem Status Quo einschließlich verbreiteter Wut auf Aktionen zivilen Ungehorsams, wachsende Ungleichheit weltweit wie auch national, Probleme im Zusammenhang mit Migration, Ungerechtigkeit bezüglich der Lebenswirklichkeiten zukünftiger Generationen, …</p>
<p>Das ist sicher nur eine kleine Anzahl von empfundenen Bedrohungen, die jeder für sich beliebig fortsetzen könnte und sich in oftmals erst als Reaktion auf andere, tieferliegende Krisen entwickelt haben. Nun nimmt jeder Mensch die einzelnen Bedrohungen ganz individuell wahr und wichtet sie damit auch ganz individuell. Eine Frage wäre damit an dieser Stelle, ob es rationale, wissenschaftlich begründbare Kriterien gibt, die es gestatten, den Grad der Bedrohung, die Dringlichkeit der Bewältigung der jeweiligen Krise festzustellen. <!--more--></p>
<p>Für unsere biophysikalischen Lebensgrundlagen gibt es einen solchen Ansatz, um deren Zustand und absehbare Entwicklung zu bewerten. Er wurde <a href="https://www.ecologyandsociety.org/vol14/iss2/art32/" rel="noopener" target="_blank">2009 von J. Rockström und anderen</a> vom Stockholm Resilience Center entwickelt: Das Konzept der planetaren Grenzen. Auch im Rahmen der Zukunftswerkstatt Jena haben wir uns, ausgehend von unserer Auseinandersetzung mit der Klimakrise <a href="https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2015/05/31/planetare-grenzen/" rel="noopener" target="_blank">bereits 2015 mit diesem Ansatz befasst</a>, der weit über die Problematik der Klimakrise hinausgeht. Aus dieser Zeit stammt auch ein <a href="http://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2015/06/umwelttag_2015_01.pdf" rel="noopener" target="_blank">Poster</a>, welches für den <a href="https://zw-jena.de/blog/2015/06/jenaer-umwelttag-2015/" rel="noopener" target="_blank">Jenaer Umwelttag 2015</a> erstellt wurde und diese Zusammenhänge darstellt.</p>
<p>Ausgangspunkt des Konzepts der planetaren Grenzen war die Erkenntnis, dass der „anthropogene Druck auf das Erdsystem ein Maß erreicht hat, dass abrupte, globale Umweltveränderungen“, sogenannte <a href="https://www.ecologyandsociety.org/vol14/iss2/art32/" rel="noopener" target="_blank">Kipppunkte</a>, nicht mehr ausgeschlossen werden konnten. Identifiziert wurden damals neun problematische Bereiche des Erdsystems. Für sieben dieser Bereiche – den Klimawandel, die Versauerung der Ozeane, die Ozon-Konzentration in der Stratosphäre, die biogeochemischen Kreisläufe von Stickstoff und Phosphor, die globale Wasser-Nutzung, die Änderung der Landnutzung und den zunehmenden Verlust der Biodiversität wurden Grenzen abgeschätzt, bei deren Überschreitung die Gefahr von Kipppunkten drastisch zunimmt. Zwei weitere Bereiche wurden benannt – die chemische Verschmutzung der Umwelt und die Belastung der Atmosphäre mit Aerosolen, für die jedoch damals keine Grenzwerte benannt werden konnten. Die biogeochemischen Kreisläufe von Stickstoff und Phosphor sowie der Verlust der Biodiversität wurden damals bereits als kritisch, also mit einem hohen Risiko für die Überschreitung von Kipppunkten bewertet. Sollten solche Kipppunkte überschritten werden, setzen sich selbst verstärkende Prozesse ein, die nicht mehr gestoppt werden können und zu irreversiblen Ergebnissen führen.</p>
<p>Als Hauptbedrohungen einer sicheren biophysikalischen Lebensgrundlage wurden die Bereiche des Klimawandels und des Verlusts der Biodiversität bewertet. Die Situation im Bereich der Biodiversität ist insofern besonders problematisch, weil der Verlust einer Art endgültig ist und im Nachhinein nicht mehr korrigiert werden kann. Bezüglich des Klimawandels ist vor allem seine „Trägheit“ problematisch – seine Auswirkungen werden, auch ohne die Überschreitung von Kipppunkten viele hundert Jahre spürbar sein. Sollten jedoch Kipppunkte überschritten werden, können die Auswirkungen tausende Jahre andauern und damit die biophysikalischen Lebensgrundlagen, wie sie in den letzten 12.000 Jahren die Grundlage der menschlichen Entwicklung waren, für viele zukünftige Generationen zerstören. Angesichts der immer mehr spürbaren Auswirkungen, beispielsweise der Klimakrise zeigt sich zudem, dass die Betroffenheit von den Auswirkungen <a href="https://zw-jena.de/blog/2023/05/die-menschliche-klima-nische-wird-kleiner/" rel="noopener" target="_blank">höchst ungleich verteilt ist</a>. Die Menschen, die am wenigsten zur Belastung der planetaren Grenzen beigetragen haben, spüren die Auswirkungen am deutlichsten und haben gleichzeitig die wenigsten Ressourcen um sich den veränderten Bedingungen anzupassen. Das wirft zusätzlich die Frage nach der Gerechtigkeit auf.</p>
<h2>Bestimmung neuer sicherer und gerechter Grenzen</h2>
<p>Unter dem Titel „sichere und gerechte Erdsystemgrenzen“ hat eine Gruppe von Wissenschaftlern der <a href="https://earthcommission.org/" rel="noopener" target="_blank">Earth Commission</a> unter Federführung von Johan Rockström vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in der Zeitschrift Nature eine <a href="https://www.nature.com/articles/s41586-023-06083-8" rel="noopener" target="_blank">Studie zu diesem Thema</a> veröffentlicht.</p>
<p>Im Kern geht es bei dieser Studie darum, das Konzept der Planetaren Grenzen weiterzuentwickeln. Neben einer weiter entwickelten Begrifflichkeit – die Rede ist von Erdsystemgrenzen (Earth system boundaries – ESBs) werden diese entsprechend aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse neu bewertet und dabei Fragen der Gerechtigkeit mit einbezogen. Um sichere Erdsystemgrenzen festlegen zu können erfolgen quantitative Bewertungen für die Bereiche Klima, Biosphäre, Süßwasser, Nährstoffe und Luftverschmutzung auf globaler und subglobaler Ebene. Diese Bereiche umfassen somit die wichtigsten Komponenten des Erdsystems, wie Atmosphäre, Hydrosphäre, Geosphäre, Biosphäre und Kryosphäre sowie die mit ihnen verknüpften Prozesse – Kohlenstoff-, Wasser- und Nährstoffkreisläufe. Sie repräsentieren quasi die „globalen Gemeingüter“, die die lebenserhaltenden Systeme des Planeten und damit das menschliche Wohlergehen auf der Erde ermöglichen. Um den Aspekt der Gerechtigkeit mit in die Bewertung einzubeziehen, wird – als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung – die Minimierung der Gefährdung der Menschen durch Veränderungen des Erdsystems mit in Betracht gezogen. Damit soll „eine quantitative Grundlage für den Schutz der globalen Gemeinschaftsgüter für alle Menschen jetzt und in der Zukunft“ geschaffen werden. Die Entwicklung der sicheren und gerechten Erdsystemgrenzen erfolgt in drei Schritten:</p>
<h3>Erstens: Herausarbeiten sicherer Erdsystemgrenzen</h3>
<p>Um Grenzen definieren zu können, muss zuerst ein „Referenzzustand“ festgelegt werden, von dem ausgehend Veränderungen bewertet werden können. Als Referenz für die sicheren Erdsystemgrenzen werden die biophysikalischen Bedingungen des Holozäns angenommen, wie sie in den vergangenen etwa 12.000 Jahren vorhanden waren und in deren Rahmen sich die Menschheit entwickelt hat. Dies wird in dem Artikel charakterisiert als „interglaziales, holozänähnliches Erdsystem, das von ausgleichenden Rückkopplungen dominiert wird, die Störungen bewältigen, abpuffern und dämpfen“. Ausgehend davon werden dann Grenzwerte auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse quantifiziert.</p>
<h3>Zweitens: Herausarbeiten gerechter Erdsystemgrenzen</h3>
<p>Um den Aspekt der Gerechtigkeit herauszuarbeiten, werden drei Kriterien definiert, die eine Beurteilung erlauben, ob die Einhaltung der sicheren Erdsystemgrenzen die Menschen vor erheblichen Schäden schützen könnte: Als Erstes zielt die „Gerechtigkeit zwischen den Arten und Stabilität des Erdsystems“ auf den Schutz von Menschen, anderen Arten und Ökosystemen ab; menschlicher Exzeptionalismus wird abgelehnt. Bei der „Generationenübergreifenden Gerechtigkeit“ geht es als Zweites um die Beziehungen und Verpflichtungen zwischen den Generationen, z. B. um das Erbe der Treibhausgasemissionen oder um die Zerstörung von Ökosystemen für die heutige Jugend und für künftige Menschen. Als Drittes umfasst die „Intragenerationelle Gerechtigkeit“ die Beziehungen zwischen gegenwärtigen Individuen, zwischen Staaten (international), zwischen Menschen verschiedener Staaten (global) und zwischen Gemeinschaftsmitgliedern oder Bürgern. Intragenerationelle Gerechtigkeit zu erreichen bedeutet, „den erheblichen Schaden zu minimieren, den ein Land einem anderen, eine Gemeinschaft einer anderen und ein Individuum einem anderen zufügt“.</p>
<h3>Drittens: Integration der herausgearbeiteten sicheren und gerechten Erdsystemgrenzen</h3>
<p>Hier erfolgt die Kombination der Gerechtigkeitskriterien mit historischen Analysen, internationalen Gesundheitsstandards, Erdsystemmodellen und Expertenurteilen, um sichere und gerechte Erdsystemgrenzen zu quantifizieren, die die Exposition des Menschen gegenüber signifikantem Schaden durch Erdsystemveränderungen minimieren. Als solche erheblichen Schäden werden weit verbreitete, schwerwiegende, existenzielle oder irreversible negative Auswirkungen auf Länder, Gemeinschaften und Einzelpersonen aufgrund von Veränderungen des Erdsystems, wie z. B. Verlust von Leben, Lebensgrundlagen oder Einkommen, Vertreibung, Verlust von Nahrungsmitteln, Wasser oder Ernährungssicherheit sowie chronische Krankheiten, Verletzungen oder Unterernährung betrachtet.</p>
<h2>Bewertung der gegenwärtigen Situation</h2>
<p>Die hier beschriebenen gerechten Grenzen, sind notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen für die Gerechtigkeit des Erdsystems, die auch den Zugang zu Ressourcen für alle sowie Verteilungs- und Verfahrensgerechtigkeit ermöglichen muss. Eine Grundlage, die ein Minimum an Zugang zu Wasser, Nahrung, Energie und Infrastruktur für alle Menschen ermöglicht, könnte in Verbindung mit einer sicheren und gerechten Erdsystem-Obergrenze für den maximal zulässigen menschlichen Druck auf biophysikalische Bereiche, einen sicheren und gerechten „Korridor“ im Laufe der Zeit bilden.</p>
<p><!-- s9ymdb:32 --><img alt="" class="serendipity_image_center" height="376" loading="lazy" src="https://klimanetz-jena.de/uploads/abb_01_500.jpg" width="450" /></p>
<p>Die Grafik visualisiert die sicheren Erdsystemgrenzen (dunkelrote Linie) und die gerechten (nicht signifikant schädlichen) Erdsystemgrenzen (blaue Linie). Fälle, in denen sichere und gerechte Grenzen übereinstimmen, sind durch eine grüne Linie markiert. Die Radialachsen sind auf sichere Erdsystemgrenzen normiert. Der aktuelle globale Zustand ist durch die Erdsymbole dargestellt. Ein Mindestzugang zu Wasser, Nahrung, Energie und Infrastruktur für alle Menschen (gepunktete grüne Linie) könnte die Grundlage für einen sicheren und gerechten „Korridor“ (grün ausgefüllte Fläche) bilden.</p>
<p>Die Ergebnisse zeigen, dass für die Bereiche Klima und atmosphärische Aerosolbelastung die sicheren und gerechten Erdsystemgrenzen nicht zusammenfallen, wobei die gerechte Grenze unterhalb der sicheren Grenze liegt, also schärfer ist. Wie begründen sich diese Ergebnisse? – Für den Bereich des Klimas beispielsweise, gründen sie sich auf folgende Herangehensweise: Zunächst wurden sichere Erdsystemgrenzen für die Erwärmung ermittelt. Diese basieren auf der Minimierung der Wahrscheinlichkeit der Auslösung von Klimakipppunkten, der Aufrechterhaltung der Funktionen von Biosphäre und Kryosphäre und der Berücksichtigung der Klimavariabilität des Holozäns (<0,5-1,0 °C) und früherer Zwischeneiszeiten (<1,5-2 °C).</p>
<p>Die Autoren kommen danach zu dem Schluss, dass eine globale Erwärmung von mehr als 1,0 °C über dem vorindustriellen Niveau [das bereits überschritten wurde(!)] mit einer mäßigen Wahrscheinlichkeit Kippeffekte wie den Zusammenbruch des grönländischen Eisschilds oder ein lokales abruptes Auftauen des borealen Permafrosts auslösen könnte. Bei einer Erwärmung von mehr als 1,5 °C oder 2,0 °C steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Kipppunkte ausgelöst werden, auf hoch bzw. sehr hoch.</p>
<p>Werden jedoch anschließend die enormen Schäden, die der Klimawandel verursacht, ebenfalls berücksichtigt, so ist es naheliegend, eine strengere gerechte Grenze anzusetzen. „Bei einer globalen Erwärmung von 1,0 °C wären Dutzende von Millionen Menschen extremen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BChlgrenztemperatur" rel="noopener" target="_blank">Feuchtkugeltemperaturen</a> ausgesetzt, was Bedenken hinsichtlich der inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit aufwirft. Bei einer Erwärmung um 1,5 °C könnten mehr als 200 Millionen Menschen, darunter unverhältnismäßig viele, die bereits gefährdet, arm und ausgegrenzt sind (intragenerationale Ungerechtigkeit), <a href="https://zw-jena.de/blog/2023/05/die-menschliche-klima-nische-wird-kleiner/" rel="noopener" target="_blank">noch nie dagewesenen Jahresmitteltemperaturen</a> ausgesetzt sein, und mehr als 500 Millionen Menschen könnten einem langfristigen Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt sein.“ Die Autoren kommen zu dem Schluss, „dass die Grenze der Gerechtigkeit bei oder unter 1,0 °C liegen sollte, wenn vermieden werden soll, dass Dutzende Millionen Menschen erheblichen Schäden ausgesetzt werden.“ Auch für die anderen Bereiche wurden in der Arbeit die sicheren und gerechten Grenzen herausgearbeitet. Als besonders bedroht erwiesen sich dabei die biophysikalischen Systeme Süßwasser und regionale Biosphären.</p>
<p>Als Fazit stellen die Autoren fest, dass</p>
<blockquote>„sieben der acht global quantifizierten Erdsystemgrenzen und mindestens zwei lokale Erdsystemgrenzen in weiten Teilen der Welt überschritten wurden, wodurch die Lebensgrundlagen der heutigen und zukünftigen Generationen gefährdet sind. Um das menschliche Wohlergehen zu sichern, ist nichts Geringeres als ein gerechter globaler Wandel in allen Erdsystemgrenzen erforderlich. Diese Umgestaltung muss systemisch sein, d. h. die Bereiche Energie, Ernährung, Städtebau und andere Sektoren umfassen, die wirtschaftlichen, technologischen, politischen und anderen Triebkräfte des Wandels des Erdsystems berücksichtigen und den Zugang für die Armen durch eine Verringerung und Umverteilung der Ressourcennutzung sicherstellen.“</blockquote>
<p>Es geht also letztlich um nicht weniger als eine grundlegende Transformation unserer gesamten Lebens- und Wirtschaftsweise. Die wohl prominenteste Schlussfolgerung der Studie ist jedoch, dass das in Paris vereinbarte Klimaziel der Begrenzung der mittleren globalen Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius nicht ausreicht, um den Klimawandel mit seinen verheerenden Folgen zu stoppen. Die Autoren der Studie schlagen deshalb eine Begrenzung auf ein Grad Celsius vor. Sie weisen aber gleichzeitig nachdrücklich darauf hin, dass für ein sicheres und gerechtes Leben auf der Erde, die Gesamtheit der Erdsystemgrenzen eingehalten werden muss.</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Reiner)2023-06-11T16:23:00Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1160https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=116Jenaer Umwelttag 2023
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/115-Jenaer-Umwelttag-2023.html
<p>Gestern fand im Rahmen des Kinder- und Familienfests auf der Rasenmühleninsel auch der Jenaer Umwelttag 2023 statt. Hier hatten sich das Klimanetz Jena und das Klimanotstandszentrum mit einem gemeinsamen Stand beteiligt.</p>
<p><img alt="" class="serendipity_image_left" height="282" loading="lazy" src="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2023/05/230513_Umwelttag.jpg" width="500" /></p>
<p></p>
<p>Der Schwerpunkt in diesem Jahr lag auf dem Thema Migration, die durch die Klimakrise immer stärker angetrieben wird. Die politischen Reaktionen zum Beispiel in den <a href="https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/title-42-ausgelaufen-102.html" rel="noopener" target="_blank">USA</a> und in <a href="https://www.tagesschau.de/inland/regional/saarland/sr-vorlaeufige-einigung-beim-fluechtlingsgipfel-100.html" rel="noopener" target="_blank">Deutschland</a> sind jedoch statt auf Entschärfung der Ursachen lediglich auf Abschottung gerichtet. Auf der Waage ist die Abstimmung zu der Frage zu sehen, ob man sich schon einmal Gedanken gemacht habe wohin man aus Jena angesichts einer möglichen Klima- oder Umweltkatastrophe selber fliehen wolle. Der Waage-Teller neigt sich auf dem Bild zur „Nein“-Seite – es gab jedoch auch viele Besucher, welche die Frage mit „Ja“ beantworteten und auf der unten erkennbaren Weltkarte mit einer Nadel ihr persönliches Fluchtziel kennzeichneten. Am Ende waren die meisten Nadeln im skandinavischen Raum verortet, so viele, dass der Platz dafür auf der Karte nicht mehr reichte. Ob die Besucher angesichts dieser Situation auch darüber nachgedacht haben, was wohl die Skandinavier dazu sagen würden …</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Reiner)
Klimawandel, Termine, 2023-05-14T09:59:00Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1150https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=115Klimaaktionsplan – Jena klimaneutral spätestens ab 2035
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/114-Klimaaktionsplan-Jena-klimaneutral-spaetestens-ab-2035.html
<p>Im Juli 2021 beschloss der Jenaer Stadtrat, dass Jena bis 2035 klimaneutral werden soll. Zur Umsetzung dieses Beschlusses wurde das Klima-Büro <a href="https://www.targetgmbh.de/" rel="noopener" target="_blank">target GmbH</a> aus Hannover beauftragt, bis September 2022 einen Klimaaktionsplan zu erstellen. Darin soll ein Szenario einschließlich der erforderlichen Maßnahmen entwickelt werden, deren Umsetzung zur Klimaneutralität Jenas bis 2035 führt. Der erste Entwurf wurde im September 2022 vorgestellt, der endgültige Entwurf liegt mittlerweile vor und muss nun durch den Stadtrat beschlossen werden. Der Klimaaktionsplan kann auf der <a href="http://www.klimaentscheid-jena.de/kap" rel="noopener" target="_blank">Website des Klimaentscheids Jena</a> eingesehen werden. Wichtige ausgewählte Aspekte des Klimaaktionsplans sind nachfolgend dargestellt.</p>
<h3>#1: Einberufung von Klima-Bürgerräten</h3>
<p><img alt="Bürgerräte" class="aligncenter size-full wp-image-321" height="246" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/Buergerraete.jpg" width="400" /></p>
<p>Ein Bürger:innenrat ist eine zufällig ausgeloste Versammlung mit dem Ziel, alle Perspektiven auf ein Thema – in dem Fall Klimaschutz vor Ort – sichtbar zu machen. Auf Grundlage fundierter Information wird diskutiert. Der Prozess wird von neutraler Seite moderiert, die Ergebnisse genau festgehalten. Denn diese sollen die Grundlage für weitere Entscheidungen zum Thema werden. Echte Bürger:innenbeteiligung also! Das Konzept ist nicht neu: In Irland wurde damit sogar eine Verfassungsänderung vorbereitet. Auch in Deutschland tagte bereits 2021 ein Bürgerrat zum Thema Klimakrise. Der Klima-Aktionsplan sagt: „Ziel der Maßnahme ist es, eine Versammlung zufällig ausgeloster Bürger einzuberufen, die in ihrer Zusammensetzung ein möglichst gutes Abbild der Bevölkerung darstellen sollen. Bei der Auslosung müssen daher Kriterien wie Geschlecht, Alter, Bildung, Wohnort und Migrationshintergrund berücksichtigt werden. Die ausgelosten Bürger werden eingeladen, am Bürgerrat teilzunehmen. Die Arbeit […] muss durch die Bereitstellung von Fachinformation und wissenschaftlichen Erkenntnissen (z. B. durch Fachvorträge zu Beginn) untermauert und von einer zielgerichteten Moderation begleitet werden. Das Ergebnis müssen gemeinsame Handlungsempfehlungen sein, die dann an den Stadtrat übergeben werden.“ (S. 26)</p>
<h3>#2: Verbesserung der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur</h3>
<p><img alt="" class="aligncenter size-full wp-image-328" height="248" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/radverkehr.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimaneutrale Mobilität</strong></p>
<p>Der KAP baut hier auf dem Radentscheid auf: Auf dessen Initiative wird der „Radverkehrsplan 2035+“ erarbeitet. Zu wenig Beachtung findet aber bislang der Fußverkehr, der gerade in Jena große Bedeutung unter den Mobilitäts-formen hat. Kurze Wege brauchen keine Räder und Motoren. Der Klima-Aktionsplan sagt: „Um die Verkehrsteilnehmer zum Umstieg auf Rad- und Fußverkehr zu motivieren, bedarf es […] einer Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur. Dadurch wird einerseits die Attraktivität des Rad- und Fußverkehrs gesteigert, andererseits tragen infrastrukturelle Verbesserungen auch zu einer erhöhten Verkehrssicherheit bei.“ Und: „Radfahrer und Fußgänger [müssen] bei der Verkehrsplanung prioritär behandelt werden.“ (S. 79)</p>
<h3>#3: Offensive bei erneuerbaren Energien</h3>
<p><img alt="erneuerbare Energien" class="aligncenter size-full wp-image-331" height="311" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/solarenergie.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimaneutrale Energieversorgung</strong></p>
<p>Wir brauchen Energie aus erneuerbaren Quellen, wenn wir Klimaneutralität wollen. Die Kapazitäten dafür sind auch in Jena da, selbst wenn es etwas eng ist im Saaletal. Gleich in mehreren Maßnahmen wird der Ausbau von Solarenergie festgeschrieben, wie auch die Prüfung von Windkraftanlagen. Um 2035 klimaneutral zu werden, beziffert der KAP den Bedarf von 36 ha für Freiflächen-Photovoltaik und 10 Windkraftanlagen (je 3 MW Leistung). Um die Potenziale der privaten Dächer besser auszuschöpfen, sollen die Hürden für Besitzer:innen unter anderem durch ein Pachtmodell klein wer-den: „Die Investition in die Anlage wird im Falle eines Pachtmodells nicht durch den Hauseigentümer getätigt, sondern durch die Stadtwerke. Die Stadtwerke als Investor verpachten die Anlage dann an die Hauseigentümer, die die Anlage betreiben und den Strom selbst nutzen können.“ (S. 117) Der KAP lässt nun zusätzlich zu den Flächen, die bereits auf ihre Eignung geprüft werden, auch Gebiete entlang der Saale sowie Autobahn- und Zug-trassen analysieren. Auch die Mitnutzung landwirtschaftlicher Flächen („Agri-PV“) ist vorgesehen. Klar ist aber auch: „Aufgrund des begrenzten Flächenangebots sollte die Stadt in diesem Zusammenhang auch unterstützend bei der Flächenermittlung im Umland tätig werden.“ (S. 115)</p>
<h3>#4: Förderung klimafreundlicher Ernährung in städtischen Einrichtungen</h3>
<p><img alt="klimafreundliche Ernährung" class="aligncenter size-full wp-image-322" height="222" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/ernaehrung.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimafreundliche Lebensweise</strong></p>
<p>Ernährung spielt eine gewichtige Rolle in der Klimabilanz. Nicht nur (aber auch!) aus tierethischen Gründen, sondern weil der Ressourcenverbrauch tierischer Nahrungsmittel an Landfläche, Wasser und Treibhausgasemissionen die Grenzen des Wachstums längst überschritten hat, braucht es hier einen Wandel. Doch nicht nur mehr Pflanzliches muss auf den Tisch, auch sollten wir (wieder) mehr Saisonalität und Regionalität wagen! Der Klima-Aktionsplan sagt hier: „Ausweitung des veganen/vegetarischen Angebots oder eine Reduktion des Angebots von tierischen Produkten“; „Insbesondere in den Schulen besteht die Möglichkeit der aktiven Teilhabe der Nutzergruppen (z. B. durch eine Einbindung von Schulköchen oder Arbeitsgemeinschaften mit den Schülern)“ (S. 121) Und der KAP greift eine Idee, die auch in Jena angekommen ist: Die eines Ernährungsrates. Wenn dich das Thema interessiert, melde dich gern bei der Mailingliste des „Stammtischs Nachhaltige Ernährungswende Jena“ an, aus dem heraus die Gründung eines Ernährungsrates diskutiert wird (einfach per mail an ernaehrungsstammtisch-jena-subscribe@lists.riseup.net)</p>
<h3>#5: Nutzung von Flussthermie für einen Teil der Fernwärme</h3>
<p><img alt="Flussthermie" class="aligncenter size-full wp-image-323" height="258" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/flussthermie.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimaneutrale Energieversorgung</strong></p>
<p>Bislang verbrennt im Burgauer Kraftwerk fossiles Erdgas für die Fernwärme der Stadt. Im KAP wird zusammenfassend kommentiert: „Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist eine der wichtigsten Stellschrauben zur Erreichung der Klimaneutralität.“ Mit anderen Worten: Wir müssen weg vom Gas! Der KAP schlägt hier vorsichtig eine Variante vor, wie es gehen könnte: „Erste Untersuchungen zeigen, dass die […] Potenziale besonders hinsichtlich der Nutzung der Flussthermie der Saale mittels Wärmepumpen erheblich sind. Natur-, Umwelt- und Gewässerschutz bilden elementare Leitplanken der tatsächlichen Nutzung und bedürfen Untersuchungen im Rahmen entsprechender Genehmigungsverfahren.“ (S. 106) Tatsächlich handelt es sich bei Flussthermie um eine in Deutschland noch wenig etablierte Technik. Am 10. Februar 2023 kam bei NANO (3Sat) ein Beitrag, der sich mit genau dieser Frage befasste am Beispiel der Weißen Elster in Neumühle und in Gera. <a href="https://www.3sat.de/wissen/nano/230210-sendung-erdbeben-wie-gefaehrdet-ist-istanbul-nano-100.html" rel="noopener" target="_blank">Hier ist der Link auf die Sendung</a>. Der Beitrag zur Flusswärme läuft etwa von der Sendeminute 6 bis 13. Vielleicht wird Jena hier eine Vorreiterin – aber die gebotene Vorsicht macht es notwendig, auch andere Konzepte parallel zu erarbeiten, um auch sicher und bald den Abschied von einer geopolitisch und klimabezogen nicht mehr tragbaren Energieform feiern zu können.</p>
<h3>#6: Finanzielle Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs</h3>
<p><img alt="öffentlicher Nahverkehr" class="aligncenter size-full wp-image-334" height="253" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/verkehr.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klima-neutrale Mobilität</strong></p>
<p>Hier lautet die Hauptaussage im KAP: Öffentlicher Nahverkehr muss günstiger sein als die Nutzung des Autos! Wichtig ist aber ebenso, dass das Angebot an Öffis auch entsprechend ausgebaut wird, unter anderem durch:</p>
<ul>
<li>Ausbau des Liniennetzes</li>
<li>Investition in Infrastruktur (z. B. Haltestellen)</li>
<li>Einbindung alternativer Bedienungsformen („on-demand“-Verkehre)</li>
<li>Clevere Verknüpfung verschiedener Verkehrsarten an Mobilitätsstationen (ÖPNV, Rad-, Fußverkehr, Car-Sharing)</li>
</ul>
<p>Ohne Frage gehören zu den Anreizen für bessere ÖPNV-Nutzung im Gegenzug auch jene Faktoren, die den Autoverkehr zurückdrängen. Im engen Jena ist insbesondere der hohe Flächenbedarf parkender Autos (denn die Fahrzeuge sind in der aktuellen Nutzungsform zu einem übergroßen Teil der Zeit doch eher „Steh“zeuge) ist hierbei ein Faktor, der einer Verkehrswende und generell lebensnäherer Nutzung des Stadtraumes bisher im Wege steht. Hier soll gegengesteuert werden durch Verknappung der Stellplätze und Anpassung der Parkgebühren. Letztere sollen zukünftig mit der Preisentwicklung im ÖPNV gekoppelt werden, damit die Wahl für umweltfreundlichen Verkehr sich stets preislich auszahlt. (S. 74, 81) Nicht im KAP steht jedoch irgendeine Form von Verbot, auch werden Ausnahmeregelungen für Menschen mit Behinderungen sowie der Faktor Einkommensstärke für Vergünstigungen klar benannt, um keine soziale Ungleichheiten zu schaffen. Teilhabe und Zugang zur Innenstadt für alle wird es weiterhin geben!</p>
<h3>#7: Klimaneutrale Gebäude und Quartiere</h3>
<p><img alt="klimaneutrale Gebäude und Quartiere" class="aligncenter size-full wp-image-327" height="268" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/quartiere.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimaneutrale Gebäude und Quartiere</strong></p>
<p>Thema Wärme: Wie wäre es, wenn wir davon einfach weniger brauchen, weil unsere Häuser sie „für sich“ behalten? Jena steht in Sachen energetischer Gebäudesanierung nicht schlecht da – aber für das ambitionierte Ziel, bis 2035 klima-neutral zu werden, müssen alle Potentiale ausgeschöpft werden. Eine ganze Palette von Maßnahmen im KAP soll dafür sorgen, dass im Gebäudebestand und auch in Neubauten so wenig wie möglich Energie „verheizt“ wird. Dazu sollen z. B. zehn Modellquartiere ausgewählt und saniert werden, die in Alter und Zustand jeweils homogen sind und sich dadurch gut für integrierte Lösungen eignen. (S. 37) Zudem soll es in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen eine aktive, kontinuierliche Beratungskampagne zum Thema energetische Sanierungen für Hausbesitzer:innen geben. Für neu errichtete Gebäude sollen Bauleitplanung und Mindeststandards angepasst werden: „Ziel dieser Maßnahme ist es, nur noch klimaneutrale Neubauten zu errichten, die den ökologischen Einfluss von Neubauten auf ein Minimum reduzieren.“ (S. 41)</p>
<h3>#8: Reduktion der Lebensmittelverschwendung</h3>
<p><img alt="keine Verschwendung von Lebensmitteln" class="aligncenter size-full wp-image-325" height="262" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/lebensmittel.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimafreundliche Lebensweise</strong></p>
<p>„Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft werden in Deutschland jährlich ca. 11 Millionen Tonnen an Lebensmitteln entsorgt. Neben der Art der Ernährung (regional, saisonal, ökologisch), nimmt diese Maßnahme daher eine wesentliche Rolle hinsichtlich einer klimafreundlichen Ernährung ein.“ (S. 122) Neben einer Öffentlichkeitskampagne soll laut KAP geprüft werden, ob Tausch- und Sharingzentren in der Stadt und den Stadtteilen aufgebaut werden können. Auch geprüft werden soll, wie der Einzelhandel und die Gastronomie zum Spenden überschüssiger Lebensmittel verpflichtet werden können. Auch die Unterstützung lokaler Initiativen wie Foodsharing und konkret eines Foodsharing-Cafés werden vorgeschlagen.</p>
<h3>#9: Regionaler Ökostromtarif für Unternehmen</h3>
<p><img alt="erneuerbare Energie" class="aligncenter size-full wp-image-330" height="257" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/regionalstrom.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimaneutrale Unternehmen</strong></p>
<p>Die Wirtschaft spielt eine große Rolle in der Klimabilanz. Wie sich lokale Unternehmen aufstellen, liegt nur bedingt in der Befugnis der Stadt – hat aber einen wichtigen Effekt. Darum sind im Themenfeld auch vor allem indirekte Maßnahmen zu finden, z. B. das Einrichten einer Klima-Servicestelle für Unternehmen: „Um eine breite Wissensbasis zu schaffen, wie sich Unternehmen künftig aufstellen können, sollte der Fokus dieser Stelle auf Vernetzung und Wissenstransfer liegen.“ (S. 48) Sehr konkret ist hingegen der Vorschlag, einen eigenen Ökostromtarif auf den Weg zu bringen: „Der Tarif muss dabei so ausgestaltetet sein, dass z. B. durch einen Förderbeitrag, der auf den spezifischen Strompreis aufgeschlagen wird, Investitionen in regionale Erneuerbare-Energien-Anlagen getätigt werden.“ Ziel ist dabei, die Unternehmen „[…] auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen […].“ (S. 51)</p>
<h3>#10: Optimierung der Stadt-Umland-Beziehungen</h3>
<p><img alt="Beziehungen zum Umland" class="aligncenter size-full wp-image-333" height="266" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/umland.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Strategische Maßnahmen</strong></p>
<p>Jena ist eng. Das ist nicht nur bei der notwendigen Verkehrswende eine Herausforderung, sondern auch bei der Bereitstellung grüner Energie. Für Solar- und Windkraft ist Fläche nötig! Der KAP betont hier: „Aufgrund des begrenzten Flächenangebots im Stadtgebiet von Jena, kann eine regionale erneuerbare Energieerzeugung nur in Kooperation mit dem Umland erfolgen. Darüber hinaus gibt es weitere klimarelevante Schnittstellen, die für das Ziel Klimaneutralität berücksichtigt werden müssen (z. B. Mobilität und Pendlersituation).“ „Die Maßnahme zielt darauf ab, eine notwendige Kooperation […] zu verdeutlichen. Dies ist als Querschnittsaufgabe in allen relevanten Themengebieten zu sehen. Im Umland werden Erneuerbare-Energien-Anlagen realisiert, deren Strom dann zum Beispiel für ein regionales Ökostromangebot in der Stadt genutzt werden kann. Im Gegenzug unterstützt die Stadt Jena das Umland durch Anreize und Vergünstigungen […]“ (S.31) Ziel ist es also, eine Win-Win-Situation herzustellen, in der sowohl die Stadt als auch das Umland von der Zusammenarbeit profitieren und sich anhand der unterschiedlichen Bedingungen und Bedürfnissen ergänzen können.</p>
<h3>#11: Tempo-Reduzierung im Straßenverkehr</h3>
<p><img alt="Temporeduzierung" class="aligncenter size-full wp-image-332" height="264" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/tempo.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimaneutrale Mobilität</strong></p>
<p>Im Individualverkehr wird viel CO2 emittiert, dies muss reduziert werden: „Eine wirksame Maßnahme dazu ist die Durchsetzung von Temporeduzierungen. Instrumente wie die Einführung von temporeduzierten Bereichen (z. B. Tempo-30-Zonen) sind in Jena bereits gängige Praxis. Es gilt, im Rahmen dieser Maßnahme weitere Zonen der Stadt im Hinblick auf Temporeduzierung und Verkehrsberuhigung zu identifizieren und umzusetzen.“ (S. 86) Der KAP begründet, dass Temporeduktion neben dem geringeren Schadstoffausstoß auch in anderer Hinsicht die Lebensqualität verbessert: „Temporeduzierungen und Verkehrsberuhigungen wirken sich nicht nur reduzierend auf Treibhausgas-, sondern auch auf Lärmemissionen aus.“ (S. 86) Weitere Nebeneffekte: Weniger gefährliche Verkehrssituationen – auch für alle nicht autofahrenden Verkehrsteilnehmenden; eine angenehmere Aufenthaltssituation im Straßenbereich – und ein Anreiz mehr, auf andere Verkehrsarten umzusteigen!</p>
<h3>#12: Bessere Anbindung an Regional- und Fernverkehr</h3>
<p><img alt="Anbindung an Regional- und Fernverkehr" class="aligncenter size-full wp-image-320" height="265" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/bahnverkehr.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimaneutrale Mobilität</strong></p>
<p>Mit dem Auto nach Jena zu pendeln ist für viele Menschen nötig, aber für das Verkehrssystem der Stadt wie auch für die Klimabilanz nicht zuträglich. Um hier möglichst vielen Menschen den Umstieg auf die Schiene zu ermöglichen, soll Jena besser an Regional- und Fernverkehr angebunden werden: „Bezogen auf den Regionalverkehr erfordert das eine engere Taktung auf den wichtigen Nord-Süd- (Naumburg-Saalfeld) und Ost-West-Verbindungen (Weimar-Hermsdorf), auch an den Wochenenden und in den Nachtstunden.“ (S. 91) Auch im Fernverkehr und für regionale und Fernbuslinien solle sich die Stadt um einen besseren Anschluss bemühen. Wichtiges Stichwort hierbei: Vertaktung – also möglichst aufeinander abgestimmte Ankunfts- und Abfahrtszeiten im Nah- und Regional/Fernverkehr, damit die sogenannten „intermodalen Wegketten“, gestaffelte Fahrten mit verschiedenen Verkehrsmitteln, durch wegfallende Wartezeiten verkürzt und somit attraktiver werden.</p>
<h3>#13: Förderung regionaler Produkte und Dienstleistungen</h3>
<p><img alt="regionale Erzeugnisse und Dienstleistungen" class="aligncenter size-full wp-image-329" height="270" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/regionalisierung.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimafreundliche Lebensweisen</strong></p>
<p>Gemüse aus Spanien, Äpfel aus Neuseeland? Warum nicht aus Dornburg oder Thalbürgel? Es gehört zu den Absurditäten unserer Zeit, dass unsere Produkte mehr von der Welt sehen als wir. Per LKW und Flugzeug kommt ein großer Teil unseres Essens von fern her, statt auf den umliegenden Äckern zu wachsen. Die niedrigen Transportkosten machen es möglich – nicht einbezogen sind aber die Kosten der Folgeschäden für das Weltklima. Dann geht die Rechnung nämlich schon lange nicht mehr auf. Der KAP meint hierzu: „Wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen und klimafreundlichen Lebensweise ist es, Produkte zu konsumieren (und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen), die regional erzeugt (bzw. angeboten) werden. Insbesondere im Bereich der Lebensmittelproduktion gibt es hier viele Ansatzpunkte […].“ (S. 123) Die Stadt könne hierzu z. B. die Standgebühren von regional-ökologischen Anbieter:innen reduzieren und Direktvermarktung fördern. „Zeitgleich ist es wichtig, lokale Dienstleistungen zu fördern/bevorzugen, um die heimische Wirtschaft zu stärken, aber natürlich auch, um lange Fahrtwege zu vermeiden. […] Eine sinnvolle Ergänzung können zudem finanzielle Anreize sein, z. B. durch Gutscheine für regional/ökologisches Einkaufen […] oder durch ein regionales Klimaschutz-Gutscheinbuch […].“</p>
<h3>#14: Förderung von Stadtgrün und Aufenthaltsqualität</h3>
<p><img alt="Klimaanpassung - Stadtgrün fördern" class="aligncenter size-full wp-image-324" height="268" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/gruen.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Klimafreundliche Lebensweisen</strong></p>
<p>Hier gehen Klimaschutz und -Anpassung an die folgen steigender Temperaturen Hand in Hand: Grünflächen in der Stadt tragen signifikant zur Abkühlung bei. Sie verdunsten Wasser und spenden Schatten, was dem (gerade in Jena starken) Wärmeinseleffekt im städtischen Raum entgegenwirkt. „Dies umfasst nicht nur ästhetische Aspekte in der Stadtgestaltung, sondern hat mit der Entsiegelung von Flächen auch gesundheitliche, klimarelevante und lebensqualitative Einflüsse.“ (S. 125) Explizit soll die Pflege städtischer Grünflächen durch reduziertes Mähen und Förderung der Biodiversität angepasst werden. Die Maßnahme zur Steigerung der Wohn- und Aufenthaltsqualität geht über diese direkten Effekte noch deutlich hinaus und nennt unter anderem eine Reihe an Maßnahmen, um die Stadtteile abseits des Zentrums attraktiver zu machen (und in der Folge das Pendeln in die Stadt zu reduzieren): „Förderung der stadtteilbezogenen Arbeit von Initiativen, […] Unterstützung/Schaffung von Angeboten wie Stadtteil- und Reparaturcafés, Vernetzungsmöglichkeiten, Gemeinschaftsräumen, Selbsthilfegruppen; Sicherung wichtiger Dienstleistungen im Quartier (Waren des täglichen Bedarfs, Arztpraxen, Pflegedienst, Apotheke, Kitas, Schulen); Schaffung von Gemeinschaftsflächen: Spielflächen, Bewegungsräume, Quartiersgärten“ (S. 130)</p>
<h3>#15: Monitoring-Konzept zur Überprüfung der Umsetzung</h3>
<p><img alt="Monitoring und Anpassung" class="aligncenter size-full wp-image-326" height="258" src="https://p4f-jena.de/wp-content/uploads/2023/02/monitoring.jpg" width="400" /></p>
<p><strong>Themenfeld: Strategische Maßnahmen</strong></p>
<p>Alle Ziele helfen nichts, wenn niemand sie umsetzt! Darum ist im Klima-Aktionsplan ein jährliches Monitoring vorgesehen, also die Überprüfung, dass die Zwischenziele erreicht werden. „Ferner müssen, ähnlich wie im Bundes-Klima-schutzgesetz (KSG), Prüfkriterien erarbeitet werden, die greifen, sobald die im Klima-Aktionsplan formulierten Ziele verfehlt werden. […] Dabei ist ein sektorales Monitoring auf Grundlage der im Klimaaktionsplan ausgewiesenen Etappenziele (2025, 2030) anzustreben.“ (S. 19) Werden Ziele in einem Bereich verfehlt, „muss innerhalb einer festgesetzten Frist von wenigen Monaten ein Sofortprogramm vorgelegt werden, um das Umsetzungs-defizit zu beseitigen.“ Hier wird also eine Rückkopplung eingebaut, die sicherstellt, dass wir auf dem richtigen Weg bleiben, nämlich Richtung Klimaneutralität 2035! Wer alle weiteren Maßnahmen und Hintergründe nachlesen will, kann dies <a href="http://www.klimaentscheid-jena.de/kap" rel="noopener" target="_blank">hier</a> tun.</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Reiner)
Klimawandel, Transformation, 2023-02-23T14:15:00Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1140https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=114Das Klimanotstands-Zentrum Jena berichtet...
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/113-Das-Klimanotstands-Zentrum-Jena-berichtet....html
<p>Seit das Klimanetz Jena mit seiner Arbeit begann, haben sich viele Klimagruppen in Jena gegründet. Es bedurfte dazu erst den Aufschrei der Jugend, aber seitdem ist die Klimabewegung nicht mehr aufzuhalten. Deshalb schaffen wir es hier in diesem Blog gar nicht mehr, über alles zu berichten. </p>
<p>Eine neuere Initiative - das <a href="https://klimazentrum-jena.de/"><strong>Klimanotstands-Zentrum Jena</strong></a> - begann jetzt, ihre Arbeit zu veröffentlichen. Wir empfehlen vor allem die jeweils <a href="https://klimazentrum-jena.de/aktuelles/"><strong>Aktuellen Berichte</strong></a>.  </p>
<p align="center"><img src="https://klimazentrum-jena.de/wp-content/uploads//2022/04/Klimanotstands-Zetrum-Jena_Logo04-4.svg" alt="Klimanotstandszentrum Jena " /><br /></p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)
Klimawandel, 2022-05-24T10:00:44Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1130https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=113Redebeitrag bei der Demonstration vor dem Stadtrat
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/112-Redebeitrag-bei-der-Demonstration-vor-dem-Stadtrat.html
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Ich spreche
im Auftrag der Parents for Future und der Scientists for Future Jena – Dank für
die Einladung.</span></p>
<ul>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Am 4. Mai war für Deutschland der Overshoot-Day:<br /></span></li>
<ul>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Deutschland hatte an diesem Tag, so viele Ressourcen verbraucht, wie der Planet
das ganze Jahr für unser Land hergeben kann, ohne Schaden zu nehmen – wir leben
also für den Rest dieses Jahres auf Pump.</span></li>
</ul>
</ul>
<ul>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Kürzlich
meldete die NASA, dass die Erderwärmung dreimal so schnell voranschreitet, wie
bisher erwartet.</span></li>
</ul>
<ul>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Die
Meteorologen teilten vor einigen Tagen mit, dass es bereits vor 2025 zu einer
zeitweiligen Überschreitung der mittleren globalen Jahres-Temperatur von 1,5 Grad
gegenüber dem vorindustriellen Niveau kommen kann.</span></li>
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<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Vielleicht
haben Sie diese Meldungen registriert. Vielleicht waren sie aber auch zwischen
den Meldungen zum Ukraine-Krieg für Sie gar nicht richtig wahrnehmbar.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Die
Erderwärmung, also der Klimawandel – besser die Klimakrise – ist heute der
sprichwörtliche Elefant im öffentlichen Raum: Das Phänomen ist in seiner </span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Dringlichkeit
<span>unübersehbar</span>, doch alle tun so, als
wäre es nicht da.</span></p>
<ul>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">In
Indien war es eine Woche lang fast 50 Grad heiß, </span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">In
Sibirien brennen die Wälder und es taut der Permafrostboden auf</span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Am
Amazonas werden die Wälder im Rekordtempo abgeholzt</span></li>
</ul>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Das alles
bestimmt die Schlagzeilen bei uns<strong> </strong><span>nicht</span>.
<span>Unsere</span> täglichen Gespräche drehen
sich um ganz andere Dinge.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Es sieht
nicht gut aus, sagt der Elefant im Raum.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Im Umgang
mit der Klimakrise agieren wir nach wie vor entsprechend unserer gewohnten,
vertrauten Denkmuster: Da gibt es ein Problem. Und da gibt es ein Gegenüber.
Und mit dem verhandeln wir über die Lösung des Problems. Und wir werden einen
Kompromiss finden.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Die Klimakrise
funktioniert aber völlig anders.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Es gibt kein
Gegenüber, mit dem man Kompromisse aushandeln könnte. Es gibt niemand, mit dem
man über ein Ende der Erderwärmung verhandeln könnte. Naturgesetze kennen keine
Kompromisse.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Es gibt nur <span>uns alle</span>. Und <span>das</span>, was wir <span>gemeinsam</span> <span>tun müssen</span>, richtet sich gegen Dinge,
die uns selbstverständlich und liebgeworden sind. Wir müssen unser Leben ändern.
Wir müssen die Art und Weise, wie wir wirtschaften und wie wir leben <span>grundlegend</span> ändern. </span></p>
<p class="MsoNormal"><span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Leider</span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;"> sind wir jedoch weit entfernt davon,
das zu tun. Die Treibhausgas-Emissionen sind höher als je zuvor.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Gleichzeitig</span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;"> ist aber die Notwendigkeit der <span>Änderung</span> unserer Art zu wirtschaften
und zu leben <span>dringlicher</span> als je
zuvor.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Anfang April
dieses Jahres gab es den 6. Sachstandsbericht der Arbeitsgruppe 3 des
Weltklimarates.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Diesen
Bericht haben Hunderte Wissenschaftler:innen auf der Grundlage Tausender
Forschungsarbeiten über Jahre zusammengetragen.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Ich zitiere mal
etwas verkürzt aus dem aktuellen Bericht:</span></p>
<p class="MsoNormal"><em><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">„<span>Alle</span> globalen Modellpfade, die die Erwärmung [<span style="color: #bfbfbf;">ohne oder mit begrenzter Überschreitung</span>]
<span>auf 1,5°C begrenzen</span> <span style="color: #bfbfbf;">(>50 %)</span>,
und diejenigen, die die Erwärmung auf <span>2
°C begrenzen</span> <span style="color: #bfbfbf;">(>67 %)</span>, erfordern <span>rasche</span> und <span>tiefgreifende</span>
und in den meisten Fällen<span> sofortige
Senkungen</span> der Treibhausgasemissionen in allen Sektoren.“ </span></em></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Das ist nicht
ganz einfach verständliche Politik-Sprache. Ich versuche deshalb mal, das etwas
anders zu formulieren. Aus meiner Sicht ergeben sich folgende Kernaussagen aus
dem aktuellen Bericht:</span></p>
<p class="MsoNormal"><strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Erstens</span></strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;"><br />
Angesichts der heute bereits erkennbaren Auswirkungen auf unser Leben ist selbst
die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad nichts Gutes. Selbst, <span>wenn</span> es uns gelingt, dieses Ziel
einzuhalten, wird es massive Auswirkungen auf unser Leben auch in Deutschland
und in Jena haben.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Und mit
jedem Zehntelgrad mehr werden die Auswirkungen schlimmer werden.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Und <span>trotzdem</span> versuchen die Regierungen
dieser Welt im Moment nicht ernsthaft, die Erderwärmung auf diesen Wert zu
begrenzen. Egal auf welcher Verantwortungsebene.</span></p>
<p class="MsoNormal"><strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Zweitens</span></strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;"><br />
Um das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten und auch nur irgendwo in der
Nähe von 1,5 Grad zu bleiben, müssen wir unsere Emissionen bis 2030, also in
den nächsten <span>siebeneinhalb Jahren</span>
massiv reduzieren. Inzwischen reicht das aber schon nicht mehr. Es ist bereits notwendig,
den CO<sub>2</sub>-Gehalt der Atmosphäre aktiv zu verringern, also in der
Vergangenheit emittiertes CO<sub>2</sub> mit Climate Engineering Verfahren
wieder aus der Atmosphäre zurück zu holen. Anders geht es bereits nicht mehr.</span></p>
<p class="MsoNormal"><strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Drittens</span></strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;"><br />
Der 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates benennt erstmals konkrete
Maßnahmen, mit denen die weitere Erderwärmung gestoppt werden kann:</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Viele der
Maßnahmen kommen uns bekannt vor:</span></p>
<ul>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">weniger
Autos, weniger Flugreisen, weniger Fleisch</span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Weniger
Energie- und Ressourcenverbrauch</span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"></span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">keine
schädlichen Subventionen</span></li>
</ul>
<p class="MsoListParagraphCxSpLast" style="text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span>·<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Keine
neue fossile Infrastruktur bauen – selbst das was heute gerade gebaut oder
geplant wird, zum Beispiel im Straßenbau, ist <span>nicht</span> mit dem Klimaziel vereinbar</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Und damit
wir uns richtig verstehen: Es geht bei dem Klimaziel am Ende nicht um
irgendwelche abstrakten Temperaturwerte, die eingehalten werden sollen. <strong>Es geht darum, unsere Lebensgrundlagen zu
erhalten.</strong></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Wie gesagt,
die Maßnahmen sind für viele vermutlich nichts Neues. Was aber offenbar
gesellschaftlich noch nicht begriffen ist: <strong>Es
braucht diese Maßnahmen JETZT.</strong></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">In den
verbleibenden siebeneinhalb Jahren bis 2030 müssen wesentliche Teile dieser
Maßnahmen umgesetzt sein. Wir alle müssen spätestens 2030 sehr viel anders
leben als heute.</span></p>
<p class="MsoNormal"><strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Viertens</span></strong><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;"><br />
Der aktuelle Sachstandsbericht des Weltklimarates ist der letzte, der einen
gangbaren Weg aus der Klimakrise aufzeigen kann. Das Zeitfenster zum Handeln
schließt sich zusehends. Die Autor:innen machen unmissverständlich klar:
Ernsthafte Klimaschutzmaßnahmen müssen <span>dieses
Jahr</span> anfangen, <span>nicht nächstes Jahr</span>.
<span>Diesen Monat, nicht nächsten.</span> <span>Heute, nicht morgen.</span></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Für Städte,
wie zum Beispiel auch Jena werden im Bericht konkrete Maßnahmen benannt, so unter
anderem:</span></p>
<ul>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">eine
effiziente Verbesserung, Umwidmung oder Nachrüstung des Gebäudebestands,
gezielte Nachverdichtung – eine Wärmewende</span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">eine
konsequente Förderung des nicht motorisierten Verkehrs und öffentlicher
Verkehrsmittel</span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">eine
Umstellung auf emissionsarme Technologien </span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%; font-family: Symbol;"><span><span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">energieeffiziente
Infrastrukturen und Dienstleistungen </span></li>
<li><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">eine
auf den <span>Menschen</span> ausgerichtete
Stadtgestaltung</span></li>
</ul>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Jena hat
diesbezüglich bereits erste Schritte begonnen. So hat im September 2019 der
Jenaer Stadtrat einen Beschluss mit dem Titel „Der Klimakrise mit höchster
Priorität begegnen“ gefasst. Im vergangenen Jahr wurde auf Druck des
Klimaentscheids Jena durch den Stadtrat beschlossen, dass Jena klimaneutral bis
2035 sein soll. Dazu wurde die Erarbeitung eines Klimaaktionsplans in Auftrag
gegeben, der momentan in Arbeit ist. </span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">An dessen Ausgestaltung
ist aber nicht nur die damit beauftragte Firma beteiligt, sondern im
Aktionsbündnis Klima und Umwelt nehmen viele Jenaer Klima-Akteure, allen voran der
Klimaentscheid, der Klimaschutzbeirat und der Runde Tisch Klima und Umwelt
darauf Einfluss. Ich gehe davon aus, dass im Herbst dieses Jahres dieser
Klimaaktionsplan vom Stadtrat beschlossen wird.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Wir haben
damit dann eine Möglichkeit in der Hand, um Ausreden der politisch
Verantwortlichen zweifelsfrei offenzulegen.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Jede politische und wirtschaftliche
Entscheidung</span></span><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;"> wird
daraufhin geprüft werden müssen, ob sie mit den Klimazielen vereinbar ist. Das
wird nicht einfach. Aber alles andere hilft nichts.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Zum
Abschluss sei mir noch eine grundsätzliche Bemerkung gestattet. Ich befasse
mich seit vielen Jahren gemeinsam mit anderen Menschen mit Fragen, welche die
Zukunft der Menschheit betreffen. </span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Vor Kurzem
fand ich in einem Beitrag von Deutschlandfunk Kultur einen Gedanken dazu, den
ich hier teilen möchte:</span></p>
<p class="MsoNormal"><em><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">„Wir Menschen brauchen Zukunft, um
leben zu können – und zwar gerade, weil wir sterblich sind. Wir können das
Wissen um unsere Sterblichkeit nur ertragen, wenn wir uns eine symbolische
Unsterblichkeit erschaffen. Zum Beispiel in der Gewissheit, dass das Leben
weitergehen wird, wenn wir tot sind, insbesondere das Leben unserer Kinder.
Dass genau das infrage steht, ertragen wir nicht.“</span></em></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Letztlich
ist das für mich ganz persönlich sowohl Hoffnung als auch Antrieb zum Handeln. </span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Als Vater
und Großvater bei den Parents for Future und als Physiker bei den Scientists
for Future unterstütze ich und unterstützen <span>wir gemeinsam</span> Euch als Fridays for Future bei der Gestaltung Eurer
Zukunft.</span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 125%;">Danke für
die Aufmerksamkeit.</span></p>
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Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)
Klimawandel, 2022-05-24T09:38:24Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1120https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=112Umwelttag 2022 in Jena
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/111-Umwelttag-2022-in-Jena.html
<p>
Am Sonnabend, 14. Mai fand nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der
Jenaer Umwelttag statt. Die Zukunftswerkstatt beteiligte sich im Rahmen
eines gemeinsamen Standes mit dem Klimanetz Jena und Umgebung, dem
Klimanotstandszentrum und dem Runden Tisch Klima und Umwelt Jena. In
Kooperation mit „Health for Future“ wurde unter anderem über den
Problemkreis Klimawandel und Gesundheitsschutz bei zunehmender
Hitzebelastung informiert und mit welchen geeigneten Maßnahmen man sich
schützen kann.</p>
<p><img src="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2022/05/2205_Bild_1200.jpg" alt="Klimanotstandszentrum und Klimanetz Jena und Umgebung auf dem Umwelttag Jena 2022" align="left" /> </p>
<p>.</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Reiner)
Termine, 2022-05-15T19:38:54Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1110https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=111EU will Kernkraft und Erdgas als „nachhaltige Technologien“ einstufen
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/110-EU-will-Kernkraft-und-Erdgas-als-nachhaltige-Technologien-einstufen.html
Im Dezember 2019 wurde in Brüssel der „<a href="https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de" rel="noopener" target="_blank">Europäische Grüne Deal</a>“ vorgestellt.
Ausgangspunkt des European Green Deals (EGD) ist die Anerkennung der Tatsache, dass Klimawandel und Umweltzerstörung existenzielle Bedrohungen für Europa und die Welt sind. Mit dem EGD will die Europäische Union daher den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft schaffen, die
<ul>
<li>bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr ausstößt,</li>
<li>ihr Wachstum von der Ressourcennutzung abkoppelt,</li>
<li>niemanden, weder Mensch noch Region, im Stich lässt.</li>
</ul>
<p>
Ein Drittel der Investitionen aus dem Aufbaupaket NextGenerationEU und dem Siebenjahreshaushalt der EU mit einem Umfang von insgesamt 1,8 Billionen EUR sollen in den Grünen Deal fließen. Der EGD ist mit vielen Einzelmaßnahmen untersetzt, die auf der entsprechenden <a href="https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de#thematicareas" rel="noopener" target="_blank">EU-Website</a> nachgelesen werden können. Es ist abzusehen, dass die Haushaltsmittel der EU, die dafür vorgesehen sind, nicht ausreichen werden um die Ziele des EGD zu erreichen. Die EU hat deshalb eine Taxonomie, also eine Bewertung für potentielle Investoren erarbeitet, welche Technologien im Rahmen des European Green Deals als „nachhaltige Technologien“ gelten. Hier können private Investoren, vermutlich vor allem weltweit agierende Anlagefonds ihr Kapital investieren und mit dem Etikett „nachhaltige Geldanlage“ versehen.
</p>
<p>Ein Problem ist dabei jedoch, wie am 31. Dezember 2021 von der EU-Komission veröffentlicht wurde, dass sowohl die Kernenergie wie auch die Erdgasverbrennung als „nachhaltige“ Technologien eingestuft werden. Was am Bau neuer Kernkraftwerke und neuer Gaskraftwerke nachhaltig im Sinne der Bewältigung der Klimakrise sein soll, erschließt sich mir jedoch nicht.
</p>
<p>
Das Erreichen des 1,5°-Ziels erfordert unmittelbar eine drastische Reduzierung der CO2-Emissionen. Nähere Ausführungen dazu gibt es im <a href="https://zw-jena.de/blog/2021/11/klimakrise-wie-weiter-mit-der-energie-renaissance-der-kernkraft/" rel="noopener" target="_blank">Blog der Zukunftswerkstatt Jena</a>. Der Weg dahin kann nur sein, sofort und in bisher unerreichtem Tempo die Kapazitäten der erneuerbaren Energien auszubauen. Dieser Ausbau muss verbunden werden mit dem Ausbau von Energiespeichern und dem Netzausbau, weil die erneuerbaren Energien für sich alleine nicht grundlasttauglich sind. Trotzdem werden jedes neu installierte Windrad und jeder Quadratmeter Solarzellen sofort wirksam für die Energieerzeugung und können CO2-Emissionen sofort reduzieren.
</p>
<p>Gaskraftwerke können in diesem Sinne keinen Beitrag zur Erreichung des Klimaziels leisten. Sie emittieren zwar weniger CO2 als Kohlekraftwerke, aber sie emittieren CO2. Und Kernkraftwerke gleich gar nicht. Sie sind (fast) ohne CO2-Emissionen nur dann, wenn ausschließlich der Moment des Betriebs betrachtet wird. Wird die Gesamtemission einschließlich Bau (Beton und Stahl) und Rückbau sowie die Aufbereitung des Kernbrennstoffs und dessen bisher ungeklärte Endlagerung mit betrachtet, ist die Bilanz drastisch schlechter. Hinzu kommt, dass der Neubau eines Kernkraftwerks einschließlich Planung und Genehmigung leicht 20 Jahre dauern kann und damit viel zu spät wirksam werden würde. Kernkraftwerke sind also definitiv <a href="https://www.ausgestrahlt.de/themen/klima-und-atom/" rel="noopener" target="_blank">kein Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise</a>. Ich kann dieses Vorgehen der EU eigentlich nur als Etikettenschwindel oder Neudeutsch Greenwashing bezeichnen.
</p>
<p>
Hinzu kommt am Ende noch eine grundsätzliche Kritik: Der gesamte Eropean Green Deal ist kein Beitrag zur eigentlich nötigen Transformation unserer Wirtschafts- und Lebensweise. Nur eine nicht an Wachstum orientierte, ressourcenschonende und die planetaren Grenzen beachtende, dezentral vernetzte Gesellschaft wird in der Lage sein, die Klimakrise zu bewältigen. Der European Green Deal verändert die heutige profitorientierte Wirtschaftsweise überhaupt nicht, sondern streicht sie lediglich hübsch grün an.
</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Reiner)2022-01-12T22:28:27Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1100https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=110Klimawandel in Jena – Daten von 1979 bis 2022
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/109-Klimawandel-in-Jena-Daten-von-1979-bis-2022.html
Meteoblue ist die von mir bevorzugte Webseite für die Wettervorhersage. Sie ist sehr übersichtlich, ohne allzu viel Werbung und mit einer Anzeige, wie hoch die Treffsicherheit der Vorhersage ist. Nebenbei bietet die Seite eine Vielzahl von weiteren Informationen rund um Wetter und Klima.
Vor einigen Tagen wurden Grafiken zu klimatischen Entwicklungen für Jena veröffentlicht. Die Daten zeigen die Entwicklung der mittleren Jahrestemperaturen bzw. des Gesamtniederschlags für Jena und Umgebung (etwa 30 Km räumliche Auflösung). Angabe zur Quelle der verwendeten Daten finden sich auf der <a href="https://www.meteoblue.com/de/climate-change/jena_deutschland_2895044" rel="noopener" target="_blank">Website von Meteoblue</a>.
<h2>Entwicklung der jährlichen Temperaturen in Jena</h2> <a href="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2022/01/Temperaturen_Jena_1979-2021.png"><img src="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2022/01/Temperaturen_Jena_1979-2021.png" alt="Temperaturentwicklung in Jena 1979 bis 2022" class="size-full wp-image-3725" width="400" height="267" /></a>
<p>Die Grafik zeigt die Schätzung der mittleren Jahrestemperatur für die Zeit von 1979 bis 2022. Die gestrichelte blaue Linie ist der berechnete lineare Trend der Jenaer Jahresmitteltemperaturen. Er beginnt 1979 bei 8,1 °C und endet 2020 bei 10,2 °C. Das entspricht einer Klimaerwärmung von 2,1 °C. Die violette Linie stellt die für das jeweilige Jahr ermittelte mittlere Jahrestemperatur dar. Damit korrespondieren die unten dargestellten farbigen Erwärmungsstreifen. Sie stellen die Abweichung im Vergleich zum 30-jährigen Klimamittelwert 1980-2010 dar; rot, bei einer positiven Abweichung – das Jahr war wärmer als der Mittelwert und blau bei einer negativen Abweichung – das Jahr war kälter als der Mittelwert.
Der Trend zu einer steigenden Jahresmitteltemperatur ist klar erkennbar.</p>
<h2>Entwicklung des jährlichen Niederschlags in Jena</h2> <a href="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2022/01/Regenmenge_1979-2021.png"><img src="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2022/01/Regenmenge_1979-2021.png" alt="Entwicklung des Niederschlags in Jena 1979 bis 2022" class="size-full wp-image-3723" width="400" height="267" /></a>
<p>Dargestellt ist die Entwicklung des mittleren Gesamtniederschlags für Jena und Umgebung. Die Trendlinie ist zwar leicht fallend - ein klarer Trend ist hier jedoch nicht zu erkennen.</p>
<h2>Monatliche Abweichungen von Temperatur und Niederschlag 1979-2022 – Klimawandel Jena</h2> <a href="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2022/01/Temperatur_und_Regen_1979-2021.png"><img src="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2022/01/Temperatur_und_Regen_1979-2021.png" alt="Abweichungen der Temperatur und des Niederschlags in Jena 1979 bis 2022" class="size-full wp-image-3724" width="400" height="267" /></a>
<p>Das Diagramm zeigt die monatlichen Abweichungen im Vergleich zum 30-jährigen Klimamittelwert 1980-2010 für die Temperatur und den Niederschlag in Jena. Für die Temperatur ist ab 2015 erkennbar, dass es nur noch sehr wenige negative Abweichungen gibt. Dies widerspiegelt die mit dem Klimawandel verbundene Erwärmung ganz klar auch für die Region Jena.
Für den Niederschlag ist solch eine eindeutige Tendenz nicht erkennbar, obwohl ab 2015 die negativen Abweichungen – es war trockener als im klimatischen Mittel – erkennbar ist.
Weitere Details sind auf der <a href="https://www.meteoblue.com/de/climate-change/jena_deutschland_2895044" rel="noopener" target="_blank">Meteoblue-Website</a> nachzulesen.</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Reiner)2022-01-09T20:49:49Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1090https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=109Ein Klimanotstands-Zentrum für Jena!
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/108-Ein-Klimanotstands-Zentrum-fuer-Jena!.html
<p> Seit einiger Zeit treffen sich Beteiligte aus unterschiedlichen Klimabewegungen in Jena, um darüber zu diskutieren, wie sie einen ständigen Ort der Arbeit und Begegnung für Klimabewegte und Bürger:innen schaffen könnten. </p>
<p>Wir fühlen uns verbunden mit den auch in anderen Ländern entstehenden <a href="https://climateemergencycentre.co.uk/">Climate Emergency Centres</a>. <br /></p>
<p align="center"> <img src="https://climateemergencycentre.co.uk/wp-content/uploads/CEC-LOGO1.png" /></p>
<p>Wer uns unterstützen möchte, bzw. direkt bei uns mitmachen möchte, melde sich bitte unter folgender Mailadresse:</p>
<p><br /></p>
<p> </p>
<p align="center"><strong><a href="https://klimazentrum-jena.de/">Zur Website des Klimanotstands-Zentrum Jenas geht es hier. </a></strong><br /></p>
<p> </p>
<p> </p>
<p><br /></p>
<div align="center">
<pre align="center"><span style="color: rgb(255, 0, 0);">
</span></pre>
</div> <a class="block_level" href="https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/108-Ein-Klimanotstands-Zentrum-fuer-Jena!.html#extended">"Ein Klimanotstands-Zentrum für Jena!" vollständig lesen</a>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)
Klimawandel, 2021-10-15T09:43:31Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1080https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=108Autofreier Tag in Jena am 10. Oktober 2021
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/107-Autofreier-Tag-in-Jena-am-10.-Oktober-2021.html
<p>
Auf der Agenda der Stadt stand für den 10. Oktober 2021 – ein Sonntag – ein autofreier Tag. Dafür wurde der Eichplatz gesperrt und für zivilgesellschaftliche Aktionen zur Verfügung gestellt, die nach Anmeldung von 11:00 bis 16:00 Uhr durchgeführt werden konnten. Die Nutzung des städtischen Nahverkehrs war für diesen Tag kostenlos. Wir als Parents bzw. Scientists for Future Jena sowie das Klimanetz Jena und die Zukunftswerkstatt Jena waren mit einer kleinen Aktion dabei, die den Flächenverbrauch des ruhenden Verkehrs thematisierte. <br /></p>
<p>Wir haben den Flächenverbrauch eines PKWs am Beispiel eines PKW Golf mit etwas Sprühkreide auf dem Eichplatz markiert und daneben vergleichsweise die etwa gleich große Fläche eines Kinderzimmers, auf der dann zwei Stehtische und einige Stühle bequem Platz fanden. <br /> <a href="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2021/10/211010_02.jpg"><img src="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2021/10/211010_02.jpg" alt="Fläche eines Kinderzimmers im Vergleich zur Parfläche eines PKWs" class="alignleft size-full wp-image-3699" width="600" height="338" /></a> </p>
<p>Das Bild zeigt unsere Anordnung zu Beginn der Veranstaltung. Eine kleine Broschüre zu unserem Anliegen <a href="https://zw-jena.de/blog/wp-content/uploads/2021/10/faltblatt_01.pdf" rel="noopener" target="_blank">steht ebenfalls zum Download zur Verfügung</a>.
<br /></p>
<p>An unseren Tischen gab es durchaus einige spannende Diskussionen mit Besuchern, zumal das Wetter sich ab Mittag von seiner allerbesten Seite zeigte. Jedoch würde ich die Bezeichnung „autofreier Tag“ für diese Aktion der Stadt nicht unbedingt teilen. Der Eichplatz war zu Beginn und über den ganzen Tag keineswegs autofrei, wobei ich erforderliche Transport- oder Ausstellungsfahrzeuge gar nicht rechne. Etliche PKW haben einfach vom vorangegangenen Abend über Nacht geparkt und die Verkehrsschilder, dass das ab 09:00 Uhr an diesem Tag nicht mehr gestattet war einfach freundlich ignoriert, einige auch bis zum Abschluss der Veranstaltung. Auch um den Eichplatz herum fuhren in der Innenstadt die (Privat-)PKW wie gewohnt ohne Einschränkungen.<br /></p>
<p>Vielleicht kann ja zukünftig der „autofreie Tag“ in Jena an einem Sonnabend stattfinden und dazu wirklich die Innenstadt autofrei gehalten werden, einfach, damit es auch wirklich bemerkt wird …
</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Reiner)
Mobilität/Verkehr, 2021-10-10T17:24:16Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1070https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=107Neuer IPCC-Bericht
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/106-Neuer-IPCC-Bericht.html
<p> </p>
<p><font size="5"><strong>Nicht so viel Neues, das aber alles verändern müsste. </strong></font><br /></p>
<p>Nicht so viel Neues, das aber alles verändern müsste.Covid-19 hat die Herausgabe des <a href="https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/">ersten Teils des neuen IPCC-Berichtes</a> um einige Monate verzögert - gerade so lange, dass sie zusammenfällt mit den unübersehbaren, wohl bisher schlimmsten gleichzeitigen, großräumigsten und heftigsten Folgen des Klima-Umbruchs. Während im Fernsehen die Pressekonferenz über diesen Bericht läuft, laufen in den Eilmeldungen darunter weiter die Nachrichten über die Hitze- und Feuerkatastrophen in den Mittelmeerländern und Amerika sowie die Aufräumarbeiten und die unermesslichen Schäden der Unwetter in Westdeutschland.
</p>
<p align="center"><img src="https://philosophenstuebchen.files.wordpress.com/2021/08/ipcc-2021-i_02.png?w=503" /><br /></p>
<p><a href="https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2021/08/09/der-neue-ipcc-bericht/"><strong>MEHR...</strong></a></p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)
Klimawandel, 2021-08-12T08:53:44Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1060https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=106Wie leben im Klima-Umbruch?
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/105-Wie-leben-im-Klima-Umbruch.html
<p>
Die  Folien des Vortrags von A. Schlemm vom 18.05.2021 bei der Climate Public School sind jetzt online:</p>
<p align="center"><a href="https://de.slideshare.net/philosophenstuebchen/wie-leben-im-klimaumbruch"><img src="https://philosophenstuebchen.files.wordpress.com/2021/05/wie-leben.png?w=534" /></a></p>
<p align="center">Siehe hier: <a href="https://de.slideshare.net/philosophenstuebchen/wie-leben-im-klimaumbruch">https://de.slideshare.net/philosophenstuebchen/wie-leben-im-klimaumbruch</a></p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)
Klimawandel, 2021-05-21T09:45:39Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1050https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=105Todesanzeige
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/104-Todesanzeige.html
<img src="https://philosophenstuebchen.files.wordpress.com/2021/05/todesanzeige.png" />
Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)
Klimawandel, 2021-05-18T16:50:16Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1040https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=104Permanente Zukunftswerkstatt "Klimagerechte Zukunft für alle"
https://klimanetz-jena.de/index.php?/archives/103-Permanente-Zukunftswerkstatt-Klimagerechte-Zukunft-fuer-alle.html
<p>Es gibt dauernd Vorträge und Demonstrationen zum brandheißen Klima-Thema.<br />Danach lehnt man sich wieder zurück und geht nach Hause ... und dann?</p>
<p>...gehen hoffentlich viele in Klimabewegungs-Gruppen, wie</p>
<ul>
<li>Fridays for Future, Students for Future, Parents for Future, ... for  Future</li>
<li><a href="https://extinctionrebellion.de/">Extinction Rebellion </a></li>
<li>solche Gruppen wie <a href="https://klimaundklasse.org/">"Klima und Klasse"</a> (Jena)</li>
<li>oder - ganz aktuell - <a href="https://klimaentscheid-jena.de/">Klimaentscheid Jena</a>.</li>
</ul>
<p>Wer darüber hinaus noch Interesse an Diskussionen darüber hat, wie eine <em>klimagerechte Zukunft für alle</em> aussehen kann, kann sich gerne melden bei der "<em>Zukunftswerkstatt Jena</em>", die schon seit den 80er Jahren über so etwas nachdenkt.</p>
<p>Auf dieser Seite sammeln wir Termine und in Kürze steht  hier auch die eMail-Adresse, bei der man sich direkt melden kann.</p>
<p>Wir machen gerne Veranstaltungen, vor allem in Jena, treffen uns auch familiär in Kleingruppen, neuerdings auch als Online-Veranstaltungen.</p>
<p>Wir haben bereits einige Ergebnisse, die in <a href="https://wiki.zw-jena.de/">diesem Webprojekt</a> nachgeschaut werden können (siehe z.B. <a href="https://wiki.zw-jena.de/index.php?title=Hauptseite#Vortragsfolien_auf_Slideshare_und_anderswo">Vortragsfolien</a>). (<a href="https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2021/05/17/meine-nachsten-vortrage/">Gaaaanz aktuelle Vorträge</a>)</p>
<p>Ein utopischer Kommunist (Théodor Dézamy) schrieb im 1842 in dem hier gemeinten Sinne:</p>
<blockquote>
<p>„Ich gehöre nicht zu jenen Unglückspropheten, die nur Sturm und Umsturz verkünden. Im Gegenteil: weil ich den Sturm herannahen und schon das alte Gebäude in seinen Grundfesten krachen höre, komme ich, vom Eifer für die gesellschaftliche Ordnung beseelt, meinen Stein zum großen sozialen Bauwerk beitragen...“</p>
</blockquote>
<p>Meldet Euch gerne bei uns und schreibt an die Mailadresse kzaATzw-jena.de (AT ersetzen), um eventuell auch kontinuierlicher mitzumachen.</p>
Klimanetz Jenanospam@example.com (Annette)
Vorhaben , 2021-05-18T14:48:54Zhttps://klimanetz-jena.de/wfwcomment.php?cid=1030https://klimanetz-jena.de/rss.php?version=1.0&type=comments&cid=103