Wen interessiert schon der Klima-Umbruch?

Samstag, 31. März 2018

In wenigen Wochen sitzen wir wieder in Jena bei einem "Vereins-, Umwelt und Radfahrtag" rum und warten auf interessierte Menschen, mit denen wir über die Veränderung des Klimas sprechen  können. Letztes Jahr lernten wir eine Frau kennen, deren afrikanischer Mann schon vor Jahrzehnten über die besondere Rolle der Frauen in prekären Umweltbedingungen berichtet hat. Jemand anders berichtete und über die gegenwärtige Situation, die sich so verschärft  hat, dass Mädchen kaum noch die Schule besuchen können, weil die Wege zu den nächsten Wasserquellen immer länger werden... 

Wen dieses Thema nicht schon von vornherein interessierte, schaute konsequent weg und suchte mit den Kindern den nächsten Stand zum Gesichtsbemalen oder Bälle-Werfen... 

Ja, es ist schon nicht einfach, zu diesem Thema ins Gespräch zu kommen, auch wenn man "zu den Leuten  hinkommt". Deshalb beschäftigen sich Leute mit dem Thema "Klimakommunikation" und geben  Ratschläge dazu. Z.B. hier:

Ein interessantes Beispiel für musikalisch Interessierte ist die Umsetzung der Temperaturkurve der letzten Jahrzehnte in musikalische Töne:

Tipps zu mehr oder weniger geeigneten Bildern zu Illustration des Klimwandels gibts hier:

Bei diesem Thema wird es, wenn es ernst wird, auch unerwartete Allianzen geben (müssen), denn vor allem

Diese düstere Vorausschau von 2009 scheint sich leider zu bestätigen...

Groko befeuert Klimawandel

Dienstag, 6. März 2018

Fernsehen bildet manchmal doch. Oder merkt man den Zusammenhang nicht? Gestern abend schaute ich eine schöne Dokumentation über die Ozeane der Erde (Titel: "Der Blaue Planet"). Gegen Ende der Sendung wurden auch das Sterben der Korallen gezeigt; ich habe zum ersten Mal gesehen, wie die farbigen Algen abgestoßen werden. Die übrig bleibenden Korallen-Polypen können später wieder durch Algen besiedelt werden, aber nur, wenn die Ursachen der Korallenbleiche verschwinden, sich die Weltmeere also nicht weiter erwärmen.

Heute dann kamen die Nachrichten mit der "guten" Botschaft, dass nach der Bereitschaft des grünen Staatssekretärs Baake, seinen Posten aufzugeben, weil er mit der Groko keinen Weg in eine einigermaßen aussichtsreiche Energiewende mehr sieht, die Aktienkurse von RWE und EON steigen. Na prima. In dieser Meldung wurde dies als gute Nachricht für die Aktionäre, die Firmen und natürlich die "Arbeitnehmer" dargestellt. Kann die Menschheit wirklich so blöd sein? Vielleicht bleibt dieses Zusammentreffen von Wissen über das Verhängis und Weigerung, es ernst zu nehmen, in den Archiven erhalten, so dass unsere Nachfahren nachlesen können, warum wir ihnen so ein schweres, kaum überlebensmögliches Erbe hinterlassen... Eine Zivilisation, die im vollen Wissen dessen, was sie da anstellt, trotzdem weiter macht, hat wohl wirklich nichts Besseres verdient! Schlimm genug, dass es zuerst Menschen, die nicht von der zerstörerischen Wirtschaftspolitik profitieren und unsere Nachkommen treffen wird, während wir so tun, als hätten wir nichts damit zu tun. Nach uns die Sündflut und der Klima-Umbruch...

Zwischen Lachen und Heulen... der Klimawandel

Samstag, 3. März 2018

Die Zeiten, in denen in den Medien verstärkt über den Klimawandel berichtet wurden, sind nach dem letzten Klima-Gipfel wieder vorbei. Es läuft alles wie immmer... Nicht wie immer war die Sendung "Die Anstalt" vom 27. Februar. Die wurde nämlich diesmal von der Mannschaft der "Enterprise" geentert, wobei vor allem Spock das, was wir auf der Erde gerade anrichten, mal nicht mehr "faszinierend" fand, sondern "tödlich". Wie kann man darüber noch Witze machen??? Das kann man sich noch ein Jahr lang anschauen in der Videothek des ZDF und sei hiermit nachdrücklich empfohlen: 


Unnormale Kältewelle?

Freitag, 2. März 2018

Ja, was denn nun? Auf der Website "wetter.de" lese ich, dass die letzten Wintertage eigentlich nur einen früher "typischen Winter" kurz wieder aufleben lassen. Trotzdem vermerkt auch dieser Bericht, dass der Klimawandel das Wetter schon verändert hat. Nämlich gerade dadurch, dass so etwas wie ein früher normaler Spätwinter so selten geworden ist. Vom Deutschen Wetterdienst kommt die dazu gehörige Grafik: 


Während also im Zeitraum zwischen 1961 und 1990 die mittleren Temperaturen in Deutschland im Februar noch winterlich waren und Mitte Februar sogar für einige Tage sanken (mit einer kalten Nordost-Strömung), verschwand seit 1991 dieses Temperaturtal und die Temperaturen schrauben sich bis Ende Februar viel schneller nach oben. Dass sich in diesem Jahr ein altes Muster wiederholt, kann aber keine Entwarnung signalisieren. Denn der Klima-Umbruch ist nicht nur mit einer langsamen Erwärmung verbunden, sondern verändert globale konkrete Wirkungsketten, die auf das Wetter einwirken. Stefan Rahmsdorf berichtet gerade davon, dass die Erwärmung der Arktis zu grundlegenden Veränderungen des sog. Jetstreams, eines Starkwindes um die Pole herum, führt, die normalerweise die kalten Luftmassen im Polarbereich festhalten. Durch die Erwärmung der Aktis ist jedoch die Temperaturdifferenz zwischen Pol und Rest der Welt nicht mehr so groß, wodurch dieser Jetstream destabilisiert wird und sog. "Polarwirbel" weiter nach Süden reichen. Diese Polarwirbel führen zu außergewöhnlichen Winter- und Schneephänomenen in südlichen Breiten. In den USA gab es dies in den letzten Jahren häufiger und diese Kältewellen werden ausgerechnet als Argument gegen den Klimawandel verwendet. Dass die "Rekordkälte in Nordamerika kein Widerspruch zum Klimawandel" ist, ergibt sich aus der Erklärung der Entstehung dieser Polarwirbel. So erträglich das alles noch ist - der Klima-Umbruch hat begonnen. Er wird die Zukunft mehr bestimmen als alles andere, was heute noch gehypt wird und was uns heute entweder von den Problemen ablenkt oder wovor wir uns heute fürchten...