Autofreier Tag in Jena am 10. Oktober 2021

Sonntag, 10. Oktober 2021

Auf der Agenda der Stadt stand für den 10. Oktober 2021 – ein Sonntag – ein autofreier Tag. Dafür wurde der Eichplatz gesperrt und für zivilgesellschaftliche Aktionen zur Verfügung gestellt, die nach Anmeldung von 11:00 bis 16:00 Uhr durchgeführt werden konnten. Die Nutzung des städtischen Nahverkehrs war für diesen Tag kostenlos. Wir als Parents bzw. Scientists for Future Jena sowie das Klimanetz Jena und die Zukunftswerkstatt Jena waren mit einer kleinen Aktion dabei, die den Flächenverbrauch des ruhenden Verkehrs thematisierte.

Wir haben den Flächenverbrauch eines PKWs am Beispiel eines PKW Golf mit etwas Sprühkreide auf dem Eichplatz markiert und daneben vergleichsweise die etwa gleich große Fläche eines Kinderzimmers, auf der dann zwei Stehtische und einige Stühle bequem Platz fanden.
Fläche eines Kinderzimmers im Vergleich zur Parfläche eines PKWs

Das Bild zeigt unsere Anordnung zu Beginn der Veranstaltung. Eine kleine Broschüre zu unserem Anliegen steht ebenfalls zum Download zur Verfügung.

An unseren Tischen gab es durchaus einige spannende Diskussionen mit Besuchern, zumal das Wetter sich ab Mittag von seiner allerbesten Seite zeigte. Jedoch würde ich die Bezeichnung „autofreier Tag“ für diese Aktion der Stadt nicht unbedingt teilen. Der Eichplatz war zu Beginn und über den ganzen Tag keineswegs autofrei, wobei ich erforderliche Transport- oder Ausstellungsfahrzeuge gar nicht rechne. Etliche PKW haben einfach vom vorangegangenen Abend über Nacht geparkt und die Verkehrsschilder, dass das ab 09:00 Uhr an diesem Tag nicht mehr gestattet war einfach freundlich ignoriert, einige auch bis zum Abschluss der Veranstaltung. Auch um den Eichplatz herum fuhren in der Innenstadt die (Privat-)PKW wie gewohnt ohne Einschränkungen.

Vielleicht kann ja zukünftig der „autofreie Tag“ in Jena an einem Sonnabend stattfinden und dazu wirklich die Innenstadt autofrei gehalten werden, einfach, damit es auch wirklich bemerkt wird …

Integrierte Energie- und Klimaschutzstrategie Thüringen

Dienstag, 23. April 2019

Abschlussbericht zur Erarbeitung einer Integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie Thüringen.

Der Bericht war bis vor kurzem auf der Website des Türinger Umweltministeriums verfügbar und wird gegenwärtig überarbeitet. Um den Stand von Anfang 2018 weiterhin verfügbar zu halten, kann der Bericht auf dieser Seite heruntergeladen werden:

Download

Im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Nachhaltigkeitsziele Jenas stehen hier weitere Dokumente zum Download:

  • Handlungsprogramm der Stadt Jena vom 27.05.2019: Nachhaltigkeitsziele der Stadt Jena im Rahmen des Projektes "Global Nachhaltige Kommune Thüringen"
  • Beschlussvorlage für den Stadtrat Jena vom 07.03.2019: Nachhaltigkeitsziele der Stadt Jena im Rahmen des Projektes "Global Nachhaltige Kommune Thüringen"
  • Anlage 1 zu dieser Beschlussvorlage: Nachhaltigkeitsziele der Stadt Jena

Familien- und Umwelttag 2018

Samstag, 2. Juni 2018

Elektromobilität – ein Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels?

Vor einer Woche – am 26. Mai 2018 fand in Jena der Familien- und Umwelttag statt, auf dem das Klimanetz Jena und Umgebung und damit auch wir als Zukunftswerkstatt Jena in unserer Eigenschaft als Mitglied des Klimanetzes vertreten waren. Wir gestalten in jedem Jahr aus diesem Anlass ein Poster zu einem jeweils aktuellen Klima-Thema. Das Thema in diesem Jahr war die Elektromobilität. Das Poster kann an dieser Stelle heruntergeladen werden.

Weitere Erläuterungen zu diesem Poster sind im Blog der Zukunftswerkstatt Jena verfügbar.

Einladung zu einem Wahlpodium mit den Oberbürgermeister-Kandidaten Jenas

Sonntag, 11. Februar 2018
Das Klimanetz Region Jena in Verbindung mit dem Verein Lokale Agenda 21 Jena e. V. lädt alle am Themenkreis Klimawandel interessierten Menschen anlässlich der anstehenden Oberbürgermeister-Wahlen zu einem Wahlpodium mit den OB-Kandidaten am Dienstag, 3. April 2018 um 19.30 Uhr in das "Haus auf der Mauer" (Jena, Johannisplatz 26, Großer Saal) ein. Dabei geht es um die Frage, welchen Beitrag Jenas OB-Kandidaten zur Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele leisten wollen. Im Detail stehen dabei folgende Fragen im Mittelpunkt:
  1. Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens von 2015 wurden die globalen Ziele der "gerade noch erlaubten" CO2-Emission bis zum Jahr 2050 vereinbart. In der Untersetzung bedeutet das, dass die CO2-Emission pro Kopf in Deutschland von heute ca. 11 t pro Jahr auf unter 2 t pro Jahr in dieser Zeit gesenkt werden müsste. Das erfordert rechnerisch Reduzierungsraten von 6...10% pro Jahr in den nächsten Jahrzehnten, und zwar jedes Jahr. Welche Vorstellungen haben Sie, diese Ziele gemeinsam mit den Jenaer Bürgern zu verwirklichen?

  2. Da in Jena und auch weltweit etwa die Hälfte des Energieverbrauchs durch die Wärmeversorgung (und zunehmend auch die Kälteversorgung) bedingt ist, wird die Wärmewende entscheidend sein. Wie ist Ihre Vision für eine künftige Wärmeversorgung in Jena ohne fossile Energieträger?

  3. Die Energiewende und auch der Klimaschutz stagnieren auch in Jena auf dem Gebiet des Verkehrs, der etwa 20% der Treibhausgaseimissionen verursacht. Wie wollen Sie zu einer Verkehrswende beitragen, falls Sie als Oberbürgermeister gewählt würden?

  4. Die Jenaer Stadtwerke versorgen ihre Kunden mit Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere aus europäischer Wasserkraft. Aber nur zu einem sehr geringen Teil aus der Saale, wobei der Wasserkraftausbau in Thüringen aus ökologischen Gründen kaum noch ausbaufähig ist. Welchen Weg sehen Sie, dass wir zunehmend erneuerbaren Strom aus der Region beziehen? Oder verzichten wir auch künftig auf diese regionale Wertschöpfung in Millionenhöhe zugunsten eines Stromimports nach Thüringen?

  5. Der dramatische Klimawandel und der Verlust an Artenvielfalt weltweit wird verstärkt durch den überdurchschnittlich hohen Fleischkonsum gerade in Thüringen. Sehen Sie eine Möglichkeit hier als Stadt Jena gegenzusteuern, z. B. durch Förderung entsprechender bürgerschaftlicher Initiativen?

Zweifelhafte Urlaubsempfehlung

Mittwoch, 22. Juni 2016

Reklame für Flugurlaub

Gestern fiel mir in Jena an einer Haltestelle des Jenaer Nahverkehrs eine Werbung auf, die mich unwillkürlich an unsere letzte Runde im Klimanetz erinnerte: Die Reklame bezieht sich darauf, dass es doch denkbar einfach sei, den Urlaub in Spanien, genauer in Katalonien (vermutlich wegen des Reims) zu verbringen als zu Hause. Verwiesen wird dabei auf eine Website der „Mitteldeutsche Airport Holding“. Auf der Website fand ich u. a. den Text „Lassen Sie sich inspirieren und planen Sie Ihren nächsten Kurzurlaub.“ Hier wird also davon ausgegangen, dass Fliegen, auch für Kurzurlaube – also durchaus mehrmals im Jahr – etwas völlig normales, ja erstrebenswertes sei.

Was hat diese Reklame aber mit der letzten Klimanetz-Diskussion zu tun? – Nun, wir haben an jenem Abend darüber diskutiert, was man denn wirksam gegen den Klimawandel tun könne. Viele Möglichkeiten für ein das Klima wenig belastendes Verhalten wurden genannt. Allen Argumenten eigen war jedoch das Problem der fehlenden Wirkmächtigkeit. Was nützt es, wenn einige Menschen sich bemühen, ihre individuelle Lebensweise so zu ändern, dass es dem Klimawandel entgegen wirkt? Zum einen soll das nicht in Verzicht und Askese ausarten, zum anderen fehlt die Wirksamkeit, weil die große Mehrheit ihren Lebensstil nicht ändern wird und die gegenwärtige kapitalistische Wirtschaftsweise alles dafür unternimmt, dass sich das Konsumverhalten nicht nur nicht ändert, sondern immer noch mehr konsumiert wird. Die Rede war davon, dass es mehr Unternehmen geben müsse, die nicht nur nach maximalem Profit streben, sondern sich langfristig orientieren und nachhaltig wirtschaften. Auch müsse sich der „Markt beruhigen“. Das sei doch eine wirksame Orientierung.

Meines Erachtens ist diese Forderung weltfremd. Nicht der nach Profit strebende Unternehmer ist der Übeltäter, sondern das kapitalistische Wirtschaftssystem mit seinen je eigenen Strukturen als solches. Bringt ein Unternehmen am Ende keine hinreichende Rendite, wird es vom Markt verschwinden. Entweder wegen Insolvenz oder, falls noch etwas zu holen ist, wird es einfach von einem anderen Unternehmen geschluckt. Das nennt sich Konkurrenz, oder, euphemistisch „Wettbewerb“. Und, was den „beruhigten Markt“ angeht – auch das ist eine Illusion. Im Kapitalismus erzeugt jedes Unternehmen seine Produkte bzw. Dienstleistungen erst einmal ins Blaue hinein in der Erwartung, diese auf einem „Markt“ auch tatsächlich verkaufen zu können. Und zwar zwingend mit stetig wachsendem Erfolg. Und wenn der „Markt“ nicht willens ist, die Produkte und Dienstleitungen zu kaufen, dann muss er eben solange bearbeitet werden, bis er es denn in hinreichendem Maß tut. Dabei spielen Umweltfragen – Fliegen ist mit riesigem Abstand die klimaschädlichste Art der Mobilität – überhaupt keine Rolle. Genauso wenig wie die Einhaltung von sozialen Standards, beispielsweise bei der Produktion von Bekleidung in Fernost. Und hier schließt sich der Kreis zu der abgebildeten Werbung.

Fazit: Wollen wir wirklich dem Klimawandel begegnen, brauchen wir eine andere Lebensweise, eine andere Art der Produktion und Konsumtion der Dinge, die wir zu einem guten Leben benötigen. Die kapitalistische Produktions- und Konsumtionsweise ist die Ursache des Problems; ihre bloße Modifikation löst das Problem nicht.

Jenaer Umwelttag 2015

Sonntag, 7. Juni 2015

Gemeinsam mit den Jenaer Radtag fand am 6. Juni 2015 der Jenaer Umwelttag statt. Neben einer Vielzahl anderer Veranstaltungen an diesem Wochenende engagierten sich an diesem Tag bei drückender Hitze auf einem Teil des Eichplatzes einige Jenaer Bürger für den Umwelschutz bzw. die Umweltbildung. Das Interesse der Jenaer Bevölkerung war eher gering. Trotzdem kam es, vor allem unter den Mitgestaltern des Umwelttages zu interessanten Diskussionen.

Am Stand des Klimanetzes Jena und Umgebung stellte die Zukuntfswerkstatt Jena ein aktuelles Poster zu den globalen Grenzen vor, welches nachstehend vom Blog der Zukunftswerkstatt Jena heruntergeladen werden kann. Die im vergagenen Jahr erstellten Poster zum 5. Schstandsbericht des IPCC, zu Fragen der Ernährung und zur 2000-W-Gesellschaft stehen an dieser Stelle ebenfalls zum Download zur Verfügung.